Lederkoffer Aufarbeiten aber wie.

Alles rund um die Technik an den Modellen R45 und R65
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Black Pearl
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Lederkoffer Aufarbeiten aber wie.

Beitrag von Black Pearl »

Hallo Fan Gemeinde,

ich wollte an meiner R65 ( Behörden ) die Lederkoffer aufarbeiten, habt ihr Vorschläge / Erfahrung damit.
Kennt jemand einen Spezi der sowas reparieren / aufmotzen kann.

Leder ist schon etwas Fest ( hab es schon mit Lederpflege usw. probiert ) und die Seitenteile vom Deckel sind ab.
Teilweise seitlich die Nähte offen.

:nixweiss:
Gruß
Black Pearl

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FrankR80GS
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Re: Lederkoffer Aufarbeiten aber wie.

Beitrag von FrankR80GS »

Black Pearl hat geschrieben:Hallo Fan Gemeinde,

ich wollte an meiner R65 ( Behörden ) die Lederkoffer aufarbeiten, habt ihr Vorschläge / Erfahrung damit.
Kennt jemand einen Spezi der sowas reparieren / aufmotzen kann.

Leder ist schon etwas Fest ( hab es schon mit Lederpflege usw. probiert ) und die Seitenteile vom Deckel sind ab.
Teilweise seitlich die Nähte offen.

:nixweiss:
Wenn das Leder außen wasserabweisend beschichtet ist, hilft ein Lederpflegemittel nicht, weil es nicht vom Leder aufgenommen wird. Dann kannst Du es von innen versuchen. Ich habe bei alte Ledern gute Erfahrungen mit Tierowa gemacht. Das zieht schnell ein und riecht nicht so penetrant wie die klassischen Lederfette.

Es ist auch ein Unterschied, ob das Leder nur fest oder schon brüchig ist. So ein Koffer darf ruhig fest sein, dann bleibt er in Form. Allerdings sollte das Leder nicht brüchig sein, dan kann man meist eh nix mehr machen.
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Hätten Hummeln Aerodynamik studiert, könnten sie nicht fliegen.
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Sledge
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Re: Lederkoffer Aufarbeiten aber wie.

Beitrag von Sledge »

Hallo,
ich würde mal zu einem Schuster oder in eine Sattlerei gehen...... Da sitzen die Profis :D

Ich habe meine Schweizer Munitionstasche aus Leder mit Ballistol eingerieben.

vg
Werner
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aldi62
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Re: Lederkoffer Aufarbeiten aber wie.

Beitrag von aldi62 »

Hallo,

ich habe meine Lederzeug mit Lederöl gepflegt, das mit dem Reitsättel gepflegt werden. Gut mit Schwamm zu verteilen und zieht gut ein.
Gruß aus Leipzig
Jörg

Alle sagten:Das geht nicht.Dann kam einer,der das nicht wusste und hats gemacht.
Der Vorteil der Klugheit besteht darin, daß man sich dumm stellen kann. Das Gegenteil ist schon schwieriger.
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Re: Lederkoffer Aufarbeiten aber wie.

Beitrag von GasiGert »

Melkfett von hinten und dann bei 40°C in den Ofen, wenn der das in dem geringen Bereich zuverlässig kann.
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Black Pearl
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Re: Lederkoffer Aufarbeiten aber wie.

Beitrag von Black Pearl »

GasiGert hat geschrieben:Melkfett von hinten und dann bei 40°C in den Ofen, wenn der das in dem geringen Bereich zuverlässig kann.
WIe lange soll das Teil denn dann im Ofen bleiben.
Gruß
Black Pearl

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Re: Lederkoffer Aufarbeiten aber wie.

Beitrag von Black Pearl »

Hab das mal mit dem Melkfett ausprobiert.

1.) Ofen auf 40 °C Umluft vorheizen
2.) Backpapier aufs Backblech
3.) Lederteile hinten auf der unlackierten Seite dick eingeschmiert und ca. 20 Min drin lassen. Habe vorne ganz dünn aufgetragen.
4.) In dieser Zeit ca. 2-4 mal hinten nachfetten, wenn der Sabber eingezogen ist.

Klappt echt gut. Danke für den Tipp.
Mal sehen ob die Teile Morgen auch noch so geschmeidig sind. Denke aber schon.

Such mir jetzt noch einen Sattler, der hoffentlich die Nähte und die abgeganngenen Teile
wieder annähen kann.
Gruß
Black Pearl

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Re: Lederkoffer Aufarbeiten aber wie.

Beitrag von GasiGert »

Zu spät gesehen; sorry.

Ja, 20 Minuten sind schon ok.
Aber bei 40°C wäre das auch nicht dramatisch, selbst wenns ein paar Stunden würden.
Das kann Leder ab.
Das Fett muß halt nur warm und fließfähig werden.
Nach dem Einziehen der ersten Schicht besser nicht mehr nachfetten, damit das Teil keine Speckschwarte wird.
Das eingezogene Fett verteilt sich nämlich auch so über die Zeit im ganzen Leder.

Ich benutze das auch (sparsam) für die Brooks und Lepper-Ledersättel an meinen Fahrrädern.


Melkfett besteht zum größten Teil aus Vaseline mit einem Zusatz Lanolin.
Deswegen wird da, im Gegensatz zu anderen organischen Fetten nichts ranzig oder schimmelig.
Auch der muffige Geruch stellt sich nicht ein (wenn er nicht schon vorher drin war).

Das Zeug gibts im Landhandel (Raiffeisen, grünes Warenhaus, etc.) in großen Dosen und kostet nur ein paar Euro.

Es schützt durch die Vaseline auch hervorragend gegen Rost, wengleich ich es nur an Teilen anwende, die nicht ständig angefasst werden müssen.
Schmiert halt.

Super gehen damit die Tauchrohre der Gabel, wenn man keine Faltenbälge drauf hat.
Die aufprallenden und eintrocknenden Fliegen ruinieren einem ansonsten schnell die Simmerringe.
Mit dem Fett vorher drauf lassen die sich mit einem Lappen wegwischen.

Kann man zu vielem benutzen.
Auch zum Poppen (sehr hautfreundlich und nicht allergen).
:)
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Re: Lederkoffer Aufarbeiten aber wie.

Beitrag von Black Pearl »

An alle die sich einen oder gar beide Behördenkoffer neu kaufen wollen, hier der Link.
Ist auch gleiche ne Händlerauswahl rechts unten mit dabei.

http://www.siebenrock.com/de/produkte/g ... 54203.html

Kostet 235,00 € pro Koffer.
Gruß
Black Pearl

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Re: Lederkoffer Aufarbeiten aber wie.

Beitrag von Black Pearl »

Wenn jemand von euch das Nähen der offenen Nähte selbst ausprobieren will,
dann sollte man(n) den gewachsten Sattlergarn verwenden und die dazugehörigen
Sattlernadeln.
Gruß
Black Pearl

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Re: Lederkoffer Aufarbeiten aber wie.

Beitrag von Black Pearl »

Soderle,

habe mir gestern die Nadeln, gewachsten Garn und den Lochstecher für 10€ gekauft.

Der Sattler hat mir anstatt Melkfett ( Pflanzlich ) das Lederöl ( tierisch ) zur Pflege ( zum weichmachen des Leders ) empfohlen.
Weiterhin hat er mir auch erklärt wie man den Faden korrekt in die Nadeln einlegt, sowie das nähen.
Habe den ersten Koffer mit dem Lochstecher gemacht, dabei muss man vorichtig sein dass das alte Leder nicht ausbricht.

Heute abe ich die komplette Front des anderen Koffers angenäht.
Zufor sollte man die alten Fäden komplett entfernen, somit braucht ihr den
Lochstech auch nicht.

Anbei das Ergebniss vom 2ten Koffer.
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Gruß
Black Pearl

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