Zylinderstehbolzen

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Michi
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Zylinderstehbolzen

Beitrag von Michi »

Freunde der kleinen Boxer - folgendes Drama hat sich heute abgespielt: Zylinderköpfe überarbeitet, beim Zusammenbau zieh ich die erste Bundmutter mit dem Drehmomentschlüssel am Zylinderkopf an -wundere mich kurz wie viel eigentlich 15Nm sind- und es macht "knack". Gewinde hinüber, Bundmutter fest, krieg nur noch den ganzen Stehbolzen raus. Frage an die Gemeinde: wo krieg ich einen Neuen her, und wie krieg ich den im Motorblock verschraubt?

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FrankR80GS
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Re: Zylinderstehbolzen

Beitrag von FrankR80GS »

Den Zuganker kannst Du wahrscheinlich retten. Das Gewinde im Block muss ausgebohrt und mit Helicoil repariert werden. Die Bohrung muss absolut senkrecht eingebracht, die Späne aufgefangen und die Ölbohrung darf (falls an der Stelle vorhanden - obere Zuganker) nicht blockiert werden.
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Re: Zylinderstehbolzen

Beitrag von Michi »

Frank - danke, aber der Stehbolzen ist nicht abgerissen. Nachdem das Gewinde der Bundmutter -vermutlich wegen defekten Drehmomentschlüssel- hinüber ist konnte ich den Bolzen relativ locker unversehrt rausdrehen.
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Re: Zylinderstehbolzen

Beitrag von aldi62 »

Hallo,
ich habe in der Garage noch einen kompl. Satz Stehbolzen liegen, also 6 Kurze und 2 lange Stehbolzen, mit Muttern.
Gebraucht, aber i.O..
Wenn Du die haben möchtest, melde Dich über PN.
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Jörg

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Re: Zylinderstehbolzen

Beitrag von R65_dieter »

Hallo

Die Bolzen sind unterschiedlich lang.

es gibt 4 kürzere und 2 längere.

ist so konstruktionsbedingt im motorblock.

Ersatz hat parts-for-bikes, also der uwe aus grünberg.

Wichtig beim einsetzen der stehbolzen, greif mal hinter die Zylinderbohrung im motorblock ob der stehbolzen richtig sitzt. da kann man hinlangen wenn noch keine Zylinder drauf sind.

Die KW sollte sich drehen lassen und nirgendwo anecken. probier das bevor du die Zylinder und ggf. kolben wieder montierst.

Schau Dir auch mal die Nockenwelle und die stössel an wenn du das ganze zeug schon weggebaut hast.

Gruß

Dieter
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Re: Zylinderstehbolzen

Beitrag von aldi62 »

R65_dieter hat geschrieben:Hallo

Die Bolzen sind unterschiedlich lang.

es gibt 4 kürzere und 2 längere.6 kurze und 2 lange

ist so konstruktionsbedingt im motorblock.

Ersatz hat parts-for-bikes, also der uwe aus grünberg.

Wichtig beim einsetzen der stehbolzen, greif mal hinter die Zylinderbohrung im motorblock ob der stehbolzen richtig sitzt. da kann man hinlangen wenn noch keine Zylinder drauf sind.

Die KW sollte sich drehen lassen und nirgendwo anecken. probier das bevor du die Zylinder und ggf. kolben wieder montierst.

Schau Dir auch mal die Nockenwelle und die stössel an wenn du das ganze zeug schon weggebaut hast.

Gruß

Dieter
Gruß aus Leipzig
Jörg

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Re: Zylinderstehbolzen

Beitrag von Rote Rita »

Hallo Jörg,

ist ja interessant! Hatte die Kleinen noch nie so weit auseinander. Welcher ist denn der kurze Stehbolzen?

Gruß Rainer
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Re: Zylinderstehbolzen

Beitrag von aldi62 »

Hallo Rainer,
Rote Rita hat geschrieben:Hallo Jörg,

ist ja interessant! Hatte die Kleinen noch nie so weit auseinander. Welcher ist denn der kurze Stehbolzen?

Gruß Rainer
die 6 kurzen Stehbolzen sind in Fahrtrichtung links, vorne und hinten und rechts vorne, die 2 langen sind rechts hinten.
Gruß aus Leipzig
Jörg

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Re: Zylinderstehbolzen

Beitrag von rei97 »

Also:
Noch eine kleine Anmerkung zum Thema Coil in Alu.
Die Länge des Coils muss 2-2,5xD betragen, sonst zieht man es gleich wieder raus.
Dabei wie erwähnt auf die Olbohrung achten.
Regards
Rei97
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FrankR80GS
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Re: Zylinderstehbolzen

Beitrag von FrankR80GS »

rei97 hat geschrieben:Also:
Noch eine kleine Anmerkung zum Thema Coil in Alu.
Die Länge des Coils muss 2-2,5xD betragen, sonst zieht man es gleich wieder raus.
Dabei wie erwähnt auf die Olbohrung achten.
Regards
Rei97
Der Sinn dieser Behauptung erschließt sich mir auch in der Wiederholung nicht, denn jeder Ingenieur lernt, das ohnehin nur die ersten 3-4 Gewindegänge nennenswert tragen. Erst ein lose eingesetzter (reibschlüssiger) Drahtgewindeeinsatz verbessert diese Misere etwas. Deshalb der Hinweis, keine starren Gewindebuchsen zur Reparatur zu verwenden. Kaputt gehen die Gewinde durch ständiges Nachspannen der Zuganker - leider hat BMW das so im WHB stehen.

/Frank
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Re: Zylinderstehbolzen

Beitrag von Redskin »

Kaputt gehen die Gewinde durch ständiges Nachspannen der Zuganker - leider hat BMW das so im WHB stehen.
Ich glaube da ist das Nachtorquen vor dem Ventileinstellen mit gemeint?

Richtig wäre imho, "Lösen der Verschraubung der Lagerböcke und Aufbringen eines Drehmoments von xx Nm +- x und nicht Aufbringen eines Drehmoments von ...

Durch die ständige Wiederholerei und das latent vorhandene Risiko nach dem "Knack" also dem Auslösen des Drehmomentschlüssel noch ein Quentchen mehr Last aufzubringen, wird das mit der Zeit echt ein Problem.

Ich mach das mit dem Drehmoment mit Lösen, oder lass es wech, je nach Faulheit.


Greetz
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Re: Zylinderstehbolzen

Beitrag von FrankR80GS »

Redskin hat geschrieben:
Kaputt gehen die Gewinde durch ständiges Nachspannen der Zuganker - leider hat BMW das so im WHB stehen.
Ich glaube da ist das Nachtorquen vor dem Ventileinstellen mit gemeint?

Richtig wäre imho, "Lösen der Verschraubung der Lagerböcke und Aufbringen eines Drehmoments von xx Nm +- x und nicht Aufbringen eines Drehmoments von ...

Durch die ständige Wiederholerei und das latent vorhandene Risiko nach dem "Knack" also dem Auslösen des Drehmomentschlüssel noch ein Quentchen mehr Last aufzubringen, wird das mit der Zeit echt ein Problem.

Ich mach das mit dem Drehmoment mit Lösen, oder lass es wech, je nach Faulheit.


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Nach Montage einer neuen ZKD kann (sollte) man das machen. Aber doch nicht bei der jährlichen Ventilspielkontrolle. Wenn sie die Zuganker wirklich locker sollten hört man das ohnehin.
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Re: Zylinderstehbolzen

Beitrag von rei97 »

Also:
Danke...
Auch Maschinenbauer seit 40 Jahren.
Du darfst D x 1 Coils bei den Stehbolzen in Alu nicht mehr als 15Nm bei M10 belasten, sonst kommen das Coil aus dem Alu wieder raus.
Bei 2xD geht auch 50Nm. Rate mal , warum?
Jeder wie er mag.
Wenns schief geht, ist halt der Block im Eimer oder nur noch mit einer langen Buchse mit ggf Öllöchern rettbar.
Regards
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Re: Zylinderstehbolzen

Beitrag von Silberkuh »

Bei mir ist es heute auch zu so einem Supergau gekommen, beim anziehen des oberen rechten Stehbolzens (Ölführend) hatts das Gewinde herausgerissen.(Natürlich mit dem Drehmomenschlüssel)
Allerdings nur den Hinteren Teil, jetzt weiss ich nicht was zu tuen ist, verdammt wenig Platz wegen der Kipphebel Ölversorgung.
ich weiss aber auch nicht, ob das Gewinde aus dem Motorblock ist, oder ob es schon einmal Repariert wurde .
wenn ihr einen TIP habt wäre ich sehr dankbar.


ich versuch mal ein paar bilder anzuhängen, macht vieles verständlicher !

ich danke euch ! Uwe
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Re: Zylinderstehbolzen

Beitrag von FrankR80GS »

Hallo Uwe, das rausgerissene Gewinde ist Material vom Block (Alu). Zur Reparatur wäre ein Drahtgewinde aus Stahl eingesetzt worden. Jetzt muss die Bohrung erweitert, ein Gewinde geschnitten und der Drahtgewindeeinsatz so tief gesetzt werden, dass die Ölbohrung frei bleibt. Übertrag das Lochmuster (alte ZKD) der Stehbolzen auf ein 20-30 mm dickes Brett und schieb das als Bohrschablone über die restlichen drei Stehbolzen.

Viel Glück!

/Frank
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