Hinterradantrieb Kontrollbohrung

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DerJunge
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Hinterradantrieb Kontrollbohrung

Beitrag von DerJunge »

Hallo

wollte letzt mein Hinterradantrieb das Öl wechseln, hab ich auch alles hinbekommen. Jetzt wollte ich nur mal nach schauen ob auch nicht so viel Öl drin ist. Wollte die Schraube von der Kontrollbohrung aufmachen und sie ging nicht mehr raus Endlosschleife :(. Irgendwann hatte ich sie draußen. Aber jetzt muss ich es ja nachscheiden, wenn ich glück habe nur dies.

So jetzt will ich das Gewinde nachschneiden. Welches Gewinde ist es, besser gesagt welche Steigung normales M8?

Und wenn es nicht mehr nachscheidbar ist ob man eine ganz normales M10 Gewinde hinein machen kann?

Natürlich entsteht ja dadurch Späne. Wenn Reinigungsbenzin hineinschütte von oben, glaubt ihr das alle Späne wieder unten rauskommen? Weil schonst muss ich das Hinterradantrieb auseinanderbauen. :x


Vielen Dank in voraus für die Antworten
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DerJunge
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Re: Hinterradantrieb Kontrollbohrung

Beitrag von DerJunge »

Und ob das normale M10 Gewinde auch dicht ist?
martin
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Re: Hinterradantrieb Kontrollbohrung

Beitrag von martin »

Irgendwie geht das immer. Wenn Du ein größeres Gewinde schneiden willst, würde ich das feinste Gewinde wählen, das für Dich verfügbar ist. Möglich wäre auch eine Reparatur des Gewindes mit Helicoil (gibt’s nach dem gleichen Prinzip auch von anderen) oder einer Buchse, z. B. von Ensat.

Wegen der Späne könntest Du versuchen, Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen, z. B. durch das Spülen, das Du vorschlägst. Allerdings vermute ich, dass die Aluspäne vom Gehäuse keine allzugroße Herausforderung für die Stahlzähne des Endantriebs sein werden. Mit dem Aufmachen wäre ich zurückhaltend, weil ich nicht weiß, wie ich die Zahnräder wieder korrekt zu einander positioniere, wenn da was verrutscht.

Grüße, M.
Stallbursche
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Re: Hinterradantrieb Kontrollbohrung

Beitrag von Stallbursche »

Hallo (richtiger Vorname wäre nett, ist hier im Forum guter Brauch),

man kann die Komplikationen dadurch vermeiden, dass man in die Schraube eine Bohrung einbringt und in diese dann ein Gewinde bohrt. Es gibt hier irgendwo im Forum einen Bericht, aber wo?
Ich könnte mir eine 5,5 mm - Bohrung für ein M6 - Gewinde vorstellen,
Die alte Mutter wird dann mit Loctite eingeschraubt (nicht zu viel nehmen, soll ja nicht innen rein tropfen!) oder auch mit 2-Komponenten-Kleber in das vernaddelte Gewinde geklebt. Für die Prüfung des Ölstands sollte die M6-Öffnung reichen.
Hellmuth
Zuletzt geändert von Stallbursche am 18.06.2013 13:52, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Hinterradantrieb Kontrollbohrung

Beitrag von Rote Rita »

Hallo Junge,

das saubeste ist eine Heli-coil Reparatur. Wenn du das nicht genau kennst, kannst du ja nachfragen.
Ich schmiere dazu den Bohrer dick mit Fett ein und bohre sehr langsam in mehreren Schritten. Nach einigen Umdrehungen nehme ich den Bohrer wieder raus, wische das Fett mit den Spänen ab und setze mit neuem Fett wieder an. Beim Gewinde schneiden mache ich das genauso. Lieber einmal mehr absetzen, dafür kommen aber keine Alu-Späne ins Gehäuse - klappt sogar beim Kerzengewinde. :D

Gruß Rainer
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Re: Hinterradantrieb Kontrollbohrung

Beitrag von Stallbursche »

Rote Rita hat geschrieben:Hallo Junge,

das saubeste ist eine Heli-coil Reparatur. Wenn du das nicht genau kennst, kannst du ja nachfragen.
Ich schmiere dazu den Bohrer dick mit Fett ein und bohre sehr langsam in mehreren Schritten. Nach einigen Umdrehungen nehme ich den Bohrer wieder raus, wische das Fett mit den Spänen ab und setze mit neuem Fett wieder an. Beim Gewinde schneiden mache ich das genauso. Lieber einmal mehr absetzen, dafür kommen aber keine Alu-Späne ins Gehäuse - klappt sogar beim Kerzengewinde. :D

Gruß Rainer
hallo,
die wenigen weichen Alu-Späne, die dann evtl. noch reinfallen, können zwischen den gehärteten Zahnrädern bestimmt keinen Schaden anrichten.
Hellmuth
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Re: Hinterradantrieb Kontrollbohrung

Beitrag von Brummbär »

Also M8 scheint eher die Schraube zur Befüllung der Schwinge zu sein (Sechskantkopf), hier wird die Gelenkwelle mit Schmierung versorgt.
Der Ölstopfen für den Hinterradantrieb selbst hat ein größeres Gewinde, aus der Erinnerung gesprochen M20x1 oder so und Innensechskant und sitzt über der Bremsbacken-Betätigung.

Späne vom Nachschneiden sind für Wälzlager -auch wenn es sich um Alu handelt- nicht sonderlich zuträglich wegen der feinen Passungen der Laufflächen. Die Fettmethode zum Gewindeschneidenwürde ich auch bevorzugen. Allerdings ist der Antrieb auch schnell abgebaut und auf die Werkbank zu legen, zwischendrin sitzt noch der Wedi zwischen Gelenkwelle und HA- Gehäuse, hier lassen sich die Späne leicht entfernen, wenn der Krempel offen ist, man kann dieses Loch auch von der Rückseite mit Fett abdichten. Den Wedi kann man bei der Gelegenheit auch rasch mal gegen Reserve wechseln, es sollte einer mit Rückförderdrall sein. Wenn das Öl aus der Schwinge in den Hinterradantrieb marschiert und dort evtl. "überkocht" ist wohl die Getriebeentlüftung dicht, hierfür ist die Bohrung in der Tachowellen-Massekabel-Getriebentlüftungs- Universalspezialbefestigungsschraube mit Einfädelungsspitze verantwortlich. Das waren noch Konstrukteure damals. Man muß nur dahinterkommen, was ein einziges Bauteil alles für Funktionen hat. Ein 2mm HSS Bohrer sorgt hier wieder für Durchzug.

Gruß
Michael
Tja, damals, als es noch das Internet gab...
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