Da hat es gerumpelt.

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Werner Paul
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Da hat es gerumpelt.

Beitrag von Werner Paul »

Lagerschaden am rechten Pleuel.

Die linke Lauffläche des Pleuel sieht noch gut aus.
Mal sehen, wie die Kurbelwellenlager ausschauen.


Pleuel-1.jpg

Pleuel-3.jpg

Pleuel-2.jpg




Sieht jetzt auf dem Foto nicht so aus, aber das Ölpumpengehäuse
hat keine Riefen. Hier sieht man auch die Verstärkung (In der mitte
diese erhabene Zunge) des Motorgehäuse bei den 247er R65 Modellen.
Das Motorgehäuse wird unter der gleichen Elektronischen Ersatzteilnummer
(ETK) "11001337397" wie die 248er Bautypen geführt.

Motor-1.jpg



Das Ölfiltermantelrohr ist hier bei dem Motor mit Gussfertigungsnummer "86"
umgebördelt. Der Aluring/Scheibe entfällt beim Filterwechsel.

Motor-2.jpg
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aldi62
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Re: Da hat es gerumpelt.

Beitrag von aldi62 »

Hallo,

was ist passiert? Ist der Haltestift (ist eigentlich verstemmt ist) der vorderen Kurbelwellenlagerung raus? Wenn sich dann der Lagerring verdreht, dann verschließen sich die Ölbohrungen/ -leitungen im Motorgehäuse. Kann auch in Kombination mit anderen Ursachen zum Kurbelwellenbruch -wie bei mir- führen :ja: .
Berichte mal :ja: .
Gruß aus Leipzig
Jörg

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Re: Da hat es gerumpelt.

Beitrag von FrankR80GS »

Werner Paul hat geschrieben: 06.02.2019 13:08 ....Das Ölfiltermantelrohr ist hier bei dem Motor mit Gussfertigungsnummer "86" umgebördelt. Der Aluring/Scheibe entfällt beim Filterwechsel. ...
Nein, nicht unbedingt. Die Stahlscheibe schützt nicht nur den O-Ring gegen Beschädigung durch die scharfe Kante am nicht umgebördelten ÖFMR, sondern stellt auch dessen ausreichende Vorspannung ein. Die Papierdichtung wird verwendet, wenn die Vorspannung ohne zu groß wäre.
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Werner Paul
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Re: Da hat es gerumpelt.

Beitrag von Werner Paul »

aldi62 hat geschrieben: 06.02.2019 14:18 Hallo,

was ist passiert? Ist der Haltestift (ist eigentlich verstemmt ist) der vorderen Kurbelwellenlagerung raus? Wenn sich dann der Lagerring verdreht, dann verschließen sich die Ölbohrungen/ -leitungen im Motorgehäuse. Kann auch in Kombination mit anderen Ursachen zum Kurbelwellenbruch -wie bei mir- führen :ja: .
Berichte mal :ja: .
Servus Jörg.
Da ich solche Motoren -bis zum Kurbelwellenlager raus- bisher nur theoretisch gemacht habe
und dieses mal war quasi das erste mal kann ich wenig einschätzen.
Den Motor habe nicht ich geschrottet. Aufgrund des dabeiseins einer 308 Grad Nocke wurde
er gekauft. Gehäuse und Lagerdeckel kann ich bis jetzt als verwendbar bezeichen. Nach
zwei Liter Kaltreiniger drüberschütten werde ich noch mehr wissen.
Nun zur Leichensezierung: Generell zeigt der Rumpf Spuren von nicht fachmännischer Bearbeitung.
Skala: Spuren, deutliche Spuren, massive Spuren.
Der Kurbelwellendichtring wurde schon mal gewechselt, mit bißchen Schraubendreher, Dichtmittel
bei der Ölpumpe u.s.w..
Wirklich auffällig ist der fehlende Anlaufring innen. Das rechte Pleuel bekommt ja Öl über das hintere
Kurbelwellenlager, welches aber O.K. ausschaut.
Nachdem der Rumpf nicht sprechen kann würde mir jetzt zu dem wie das passiert ist, nur noch die
Theologie zur Verfügung stehen.
Auf FrankR80GS-Beitrag komme ich auch noch. ..... Vielleicht.
Schönen Tag noch
Werner
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Werner Paul
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Re: Da hat es gerumpelt.

Beitrag von Werner Paul »

FrankR80GS hat geschrieben: 06.02.2019 18:11
Nein, nicht unbedingt. Die Stahlscheibe schützt nicht nur den O-Ring gegen Beschädigung durch die scharfe Kante am nicht umgebördelten ÖFMR, sondern stellt auch dessen ausreichende Vorspannung ein. Die Papierdichtung wird verwendet, wenn die Vorspannung ohne zu groß wäre.
Servus Franck.
Der Abstand liegt in dem Fall bei 4,2mm. Eigentlich zuviel.
Werner

P.S.
Könnte gut sein, dass das der Grund war warum der
Block jetzt auf meiner Werbank liegt.
Zuletzt geändert von Werner Paul am 07.02.2019 18:04, insgesamt 1-mal geändert.
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aldi62
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Re: Da hat es gerumpelt.

Beitrag von aldi62 »

Hallo,
der Haltestift ist im vorderen Lagerträger, innen zu sehen. Wenn der rechte Zylinder demontiert ist, kann man die Bohrung sehen, um die Ecke sehen :lupe: (ich habe einen Spiegel genommen). Es ist ein 4mm Loch was verstemmt ist, bei mir mit einem Vierkant. Evtl. lag der Stift ja in der Ölwanne, 4x10mm, oder er hängt noch im loch :nixweiss: . Frank hatte auch schon Probleme mit dem "Stift des Grauens". Kannst ja mal danach gurgeln, wirst viel zu lesen finden :ja: .
Das erste Bild ist leider etwas unscharf, zeigt die Stelle, bei meinem Lagerträger wo der Stift durch eine M5 Made :-D ersetzt wurde.
Im zweiten Bild unten, ist die Schraube zu sehen, wo sie in die Bohrung der Lagerschale (die fehlt hier) eingreift (Verdrehsicherung).
4.jpg
3.jpg
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Re: Da hat es gerumpelt.

Beitrag von Werner Paul »

Ach der Stift, der ist fest. Vierkantmäßig verstemmt.
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FrankR80GS
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Re: Da hat es gerumpelt.

Beitrag von FrankR80GS »

aldi62 hat geschrieben: 07.02.2019 17:28 ... Frank hatte auch schon Probleme mit dem "Stift des Grauens".
Auch schon wieder fast drei Jahre her. Bei der Reparatur habe ich festgestellt, dass die Stößelfläche zur NW ziemlich rauh ist. Da ich keine neuen Stößel, aber die Nase voll hatte, bin ich damit noch ein Jahr gefahren. Wusste ja eh nicht, wie lange das schon so war.

Wenn man den Motor soweit offen hat wie Werner, kann man das gleich alles prüfen und ggf. erledigen. Pleuellagerschäden sind fast immer Folge von zu geringem Öldruck. Dessen Ursache muss klar identifiziert werden, sonst lohnt sich die Arbeit nicht. Wenn einer an dem Motor gestümpert hat, würde ich mir auch die Ölansaugglocke und das Ölfilterrohr ansehen. Es gibt von beiden Varianten, die man nicht wahllos kombinieren kann.

/Frank
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