Bremsleitungen

Alles rund um die Technik an den Modellen R45 und R65
#Manfred
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Bremsleitungen

Beitrag von #Manfred »

Hallo zusammen,

der TÜV-Prüfer hat bei meiner R45 u.a. die Bremsleitungen links und rechts bemängelt. Verschleiß/Porös. Im Werkstatthandbuch habe ich über den Austausch nichts gefunden, auch hier im Wiki nicht. Hat jemand eine Anleitung oder Tipps? Bremsflüssigkeit muss ich sowieso wechseln.

Schöne Grüße
Manfred
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Werner Paul
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Re: Bremsleitungen

Beitrag von Werner Paul »

Servus Manfred.

Gib mal in den Suchmaschinen Stahlflexleitungen -besser als die Gummischläuche- ein.
Da findest du einiges. Es gibt auch Hersteller die Austauschtypen mit ABE (Amtlicher
Betriebserlaubnis) für die 248er, R45 BMW Typen anbieten.
NIMM NUR EINE MIT ABE. Sonst brauchst du eine Abnahme, also Besuch beim Halb-beziehungsweise Viertelbeamten.

Wenn du dir den Wechsel-Austausch nicht zutraust und nur eine Zange besitzt, dann lass dir Helfen. Sollte
jede Werkstatt hinbekommen.

We
#Manfred
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Re: Bremsleitungen

Beitrag von #Manfred »

werd ich machen. Kann mir aber schon relativ gut helfen.
Im Werkstattbuch steht beim Tausch der Bremsflüssigkeit, dass man darauf achten soll, dass die Bremsleitung nicht entleert wir. Denn so komme Luft ins System. Wenn ich die Schläuche wechsle, dann muss ich doch alles raus lassen oder?

Danke und Grüße
Manfred
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Re: Bremsleitungen

Beitrag von aldi62 »

Ja, die neuen Bremsschläuche kommen ja auch mit Luft gefüllt :-D .
Und mit der Bremsflüssigkeit acht geben, die macht den Lack kaputt :ja: .
Gruß aus Leipzig
Jörg

Alle sagten:Das geht nicht.Dann kam einer,der das nicht wusste und hats gemacht.
Der Vorteil der Klugheit besteht darin, daß man sich dumm stellen kann. Das Gegenteil ist schon schwieriger.
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FrankR80GS
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Re: Bremsleitungen

Beitrag von FrankR80GS »

#Manfred hat geschrieben: 27.03.2019 13:37...Im Werkstattbuch steht beim Tausch der Bremsflüssigkeit, dass man darauf achten soll, dass die Bremsleitung nicht entleert wir. Denn so komme Luft ins System. Wenn ich die Schläuche wechsle, dann muss ich doch alles raus lassen oder?
Die Bremsschläuche auszutauschen ist keine große Sache. Aber man muss sauber arbeiten, geeignetes Werkzeug haben (Drehmomentschlüssel, Bremsleitungsschlüssel) und damit umgehen können. Falls Du keine Erfahrung mit solchen Arbeiten und noch nie eine Bremse entlüftet hast, mach es im Zweifelsfall nicht selbst. Bedenke, dass Du ein Motorrad ohne funktionierende Bremse nur umständlich in die nächste Werkstatt bringen kannst. :ja:
BMW - Unseraoner fährt koan Japaner.

Immer dran denken:
Hätten Hummeln Aerodynamik studiert, könnten sie nicht fliegen.
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Re: Bremsleitungen

Beitrag von aldi62 »

Frag doch einfach ob Dir jemand aus Deiner Nähe auf die Finger schaut, oder die Finger führt :bindafür: .
Da Du ja in einem Gebiet wohnst wo schon vor der Wende BMW in ausreichender Menge vertrieben und gefahren wurden, ist es bestimmt möglich das Dir gehilft wird :ja: .
Bei uns hier ist das immer noch nicht so einfach, und vor 10-15 Jahren selbst in Leipzig nahezu unmöglich, außer evtl. im Glaspalast beim Freundlichen. Wobei es da auch selten ältere Meister / Mechaniker gab die sich mit unseren Alteisen ausgekannt haben.
Das hat sich ja zum Glück etwas geändert :ja: :-D , auch durch viel Selbserfahrung und -Schraubung :yau: . Ich war nur zum Teile holen beim Freundlichen :ja: , und habe auch mal mit einem alten Meister gesprochen :gut: . Alles andere habe ich aus den div. Foren. Gut, ganz unbeschraubt war ich nicht, da man ja zu meinen Jugendzeiten schon aus Sch...e Gold machen mußte, habe ja div. DDR Fahrzeuge bewegt, 2 und 4-Rädrige und auch nach Möglichkeit, repariert.
Und Hilfe hat es bei uns hier im Forum schon immer gegeben :ja: :ja: :ja: , man muß bloß Fragen :ja: :ja: :ja: .
Und ist bestimmt auch billiger als in der Werkstatt, von einem Abendessen und evtl. Bier mit nettem Helfer, und Gesprächen mal ganz abgesehen :ja: .
Gruß aus Leipzig
Jörg

Alle sagten:Das geht nicht.Dann kam einer,der das nicht wusste und hats gemacht.
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Re: Bremsleitungen

Beitrag von #Manfred »

.... :-D ja die Leitungen werden mit gefrorener Bremsflüssigkeit tiefgekühlt geliefert :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:

Danke, das sind gute Tipps.

Da mir das Schrauben Spaß macht, würde ich es schon gerne selbst versuchen. Davon abgesehen liegt der Werkstatt-KVA bei 230 Euro. (Austausch Leitung beidseitig und neu BF inkl. Material). Aber noch ein paar Fragen:
1. Es geht doch beim Wechseln um die Leitungen unterhalb der Aufgabelung auf beide Seiten? Sind die Leitungen darüber überhaubt austauschbar?
2. Einen Maul-Drehmomentschlüssel habe ich nicht, einen Spezialschlüssel auch nicht. Wenn es sein muss, werde ich mich diesbezüglich aber umschauen. Nur - Achtung der Streber kommt :-D - möchte ich das Prinzip des Wechsels doch verstehen, bevor ich plane und investiere ( :roll: .
3. Bei den Bremsen (Bremko) beginnt die Leitung ja zuerst mit einem Stahlröhrchen. Bei der Demontage löse ich hier die Überwurfmutter zuerst.(Zwischenfrage: hoffentlich ist das überhaupt eine Überwurfmutter?! ). Von den alten Leitungen nehme ich die Röhrchen ab, weil die in Ordnung sind und ich die wiederverwenden kann. Damit ich bei der Montage keinen Drall in die Leitung bringe, fange ich doch wohl oben bei der Gabelung an, schraube dann unten am Schlauch dieses Röhrchen an und zuletzt ziehe ich unten an der Bremse mit der Überwurfmutter das Röhrchen wieder fest. Ist das richtig?
4. Die Durchführungstüllen sind teilweise kaputt. Ween ich Stahlflex nehme, die sind dünner, müsste ich diese Tüllen auch erneuern. Hat für diese Gummiteile jemand eine Adresse?

Herzliche Grüße
Manfred
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Re: Bremsleitungen

Beitrag von aldi62 »

#Manfred hat geschrieben: 28.03.2019 19:27 .... :-D ja die Leitungen werden mit gefrorener Bremsflüssigkeit tiefgekühlt geliefert :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:

Danke, das sind gute Tipps.

Da mir das Schrauben Spaß macht, würde ich es schon gerne selbst versuchen. Davon abgesehen liegt der Werkstatt-KVA bei 230 Euro. (Austausch Leitung beidseitig und neu BF inkl. Material). Aber noch ein paar Fragen:
1. Es geht doch beim Wechseln um die Leitungen unterhalb der Aufgabelung auf beide Seiten? Sind die Leitungen darüber überhaubt austauschbar?die Leitung vom Bremszylinder bis zum Röhrchen (bei mir) gehört zum Satz dazu, deshalb länge (Lenkergröße) beachten
2. Einen Maul-Drehmomentschlüssel habe ich nicht, einen Spezialschlüssel auch nicht. Wenn es sein muss, werde ich mich diesbezüglich aber umschauen. Nur - Achtung der Streber kommt :-D - möchte ich das Prinzip des Wechsels doch verstehen, bevor ich plane und investiere ( :roll: . Drehmomentschlüssel habe ich auch nicht genommen, nur einen Bremsleitungsschlüssel (offener Ringschlüssel) 10+11, sonst festsitzende Verschraubungen mit den üblichen Mitteln vorbehandeln. Maulschlüssel geht auch, nur Vorsicht die Überwürfe sind sehr weich.
3. Bei den Bremsen (Bremko) beginnt die Leitung ja zuerst mit einem Stahlröhrchen. Bei der Demontage löse ich hier die Überwurfmutter zuerst.(Zwischenfrage: hoffentlich ist das überhaupt eine Überwurfmutter?! ).An den Röhrchen sind immer Überwurfmuttern, da der Dichchtbördel hinter dem Überwurf sitzt Von den alten Leitungen nehme ich die Röhrchen ab, weil die in Ordnung sind und ich die wiederverwenden kann. Damit ich bei der Montage keinen Drall in die Leitung bringe, fange ich doch wohl oben bei der Gabelung an, schraube dann unten am Schlauch dieses Röhrchen an und zuletzt ziehe ich unten an der Bremse mit der Überwurfmutter das Röhrchen wieder fest. Ist das richtig?Immer dort anfangen wo der Gewindeansatz fest am Bremsschlauch ist, den Rest dann der Reihe nach bis zum jeweiligen Anschluss mit Überwurf. Bremsflüssigkeit vorher ablassen->Bremsentlüftungsschraube mit dünnem Schlauch in einen Behälter, dann Leerpumpen oder mit Vakuum absaugen
4. Die Durchführungstüllen sind teilweise kaputt. Ween ich Stahlflex nehme, die sind dünner, müsste ich diese Tüllen auch erneuern. Hat für diese Gummiteile jemand eine Adresse?Ausmessen und Googeln (Kabeldurchführungstüllen) oder bei BMW oder Teilehändler kaufen

Herzliche Grüße
Manfred
Gruß aus Leipzig
Jörg

Alle sagten:Das geht nicht.Dann kam einer,der das nicht wusste und hats gemacht.
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Re: Bremsleitungen

Beitrag von #Manfred »

Vielen Dank an Jörg und alle anderen.
Werkzeug habe ich bestellt. das Leitungs-Kit bestelle ich bei Spiegler.
Viele Grüße
aus Aachen
Manfred
26kanal
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Re: Bremsleitungen

Beitrag von 26kanal »

Ich habe vorletztes Jahr meinen Stahlflex-Bremsleitungssatz (eigentlich-schlaeuche) von probrake gekauft, weil die einen Satz fuer ATE-Saettel und Doppelscheibe und hohem Lenker und Bremspumpe mit rundem Behaelter direkt parat hatten (drei Schlaeuche). Das hatte ich bei den anderen (Melvin, Spiegler) nicht gefunden. Und ich wollte keinerlei Bastelei mit Banjo-Verschraubung an der Pumpe oben oder direktem Schlauch zum Sattel (also ohne die beiden Hartleitungen und den Verteiler), sondern einen originalgetreue Verlegung (bei mir eine 1979er). Die namhaften Lieferanten sind sehr kooperativ, koennen Dir viel anfertigen. Wollte ich aber nicht.

Bremsleitungsschluessel - kaufe einen ordentlichen, z.B. von Hazet. Davon hast Du laenger was, und wer viel schraubt, wird diesen Schluessel auch mal an anderer kniffliger Stelle (ausser Bremse) einsetzen koennen.

Wenn die Gewinde richtig fest sitzen:
Z.B. hinterm Scheinwerfer ist es sehr eng, den ganzen Halter loest Du am besten etwas.
Dann hilft manchmal noch, dass man den alten Schlauch (System leer, ist klar) durchkneift mit einem guten Seitenschneider oder Kneifzange. So bekommt man einen Ringschluessel zumindest auf einen Sechskant, das hilft, die Flaechen nicht zu vergniesgnaddeln.

Die Bremsleitungen, also die Stahlleitungen oder Hartleitungen, sind eigentlich wiederverwertbar, es sei denn: der Sechskannt ist vermurxt (mit Maulschluessel statt mit Bremsleitungsschluessel gearbeitet), oder die Gewinde sind versaubeutelt oder der Boerdel ist versaut (nicht selten, weil zu stark angezogen wurde). Voellig verrostet kann natuerlich auch noch ein k.o-Kriterium sein. Die Vatergewinde schoen sauber machen, z.B. mit einer Messingdrahtbuerste. Und vor der Montage alles (erst mit BRemsenreiniger und dann) mit Druckluft durchpusten. Ich setze immer alle Gewinde mit der Hand an. Wenn sich die ersten paar Umdrehungen nicht mit zwei Fingern machen lassen, stimmt was nicht, dann nicht einfach weiter-berserkern :eek:

Drehmoment - ist ja Bremse :twisted: , allerhoechste Sicherheit :cry: , und da ist ja auch richtig Druck auf dem System :evil: - vielerorts wird schnell zu stark angezogen. Man kann die Boerdel auch kaputt machen. Wenn sich die Verschraubungen bis zur Anlage gut verhalten haben, braucht es auch kein "nach fest kommt ganz fest". Bedenke auch, dass Du teilweise in Leichtmetall (Sattel und Bremspumpe) oder Messing (Verteiler) schraubst. Falls Du Hohlschrauben im System hast (1982er, oder?), solche Bauteile haben Schwachpunkte. Einen Drehmomentschluessel habe ich dabei noch nie gebraucht. Fast immer geht es sehr eng zu, das muesste schon einer fuer 4-kant Einsteckwerkzeug sein, und das dann als Halbmond. Gibt es auch, aber wer hat schon sowas???
Jedenfalls Drehmomente laut BMW-WHB 8 bis 12 Nm, das ist wirklich nicht viel.

Also einfach mit Ruhe und Gefüüüühl arbeiten :)

Entlueften: ich habe gute Erfahrungen damit gemacht, von unten nach oben zu entlueften, Also mit einer grossen Spritze+Schlauch ueber den Entluefternippel hineingerueckt. Aber dabei Deckel lose auf den Vorratsbehaelter, sonst spritzt es (Gefahr fuer den Lack). Und bei mir waren es auch neue Belaege und Scheiben. Koennte bei gebrauchtem Material vielleicht schwieriger werden. Wenn man von unten ueberhaupt keine Bremsfluessigkeit rein kriegt, sitzt eine Bohrung in der Bremspumpe zu, dann will die auch noch saniert werden.

Alles machbar, aber Summa summarum gilt der Rat von Frank: im Zweifelsfalle (bis hierher irgendwas unklar geblieben???) ziehe kompetente Hilfe hinzu oder vergib die Arbeit an Profis. Ist alles nur Erfahrungsaustausch hier, von uns kann keiner eine Garantie geben fuer Deine Bremsreparatur. Und ich kann Dir nur raten: Nach erfolgter Reparatur in den ersten Tagen und Wochen oefter noch mal alles ueberpruefen:
Sinkt der Fluessigkeitsstand?
Wenn man den Bremshebel fest anzieht und haelt, gibt der langsam nach?
Sind alle Verschraubungen und der Sattel trocken?

Gruss in die alte Kaiserstadt
Volker
#Manfred
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Re: Bremsleitungen

Beitrag von #Manfred »

Volker schrieb:
Ich habe vorletztes Jahr meinen Stahlflex-Bremsleitungssatz (eigentlich-schlaeuche) von probrake gekauft, weil die einen Satz fuer ATE-Saettel und Doppelscheibe und hohem Lenker und Bremspumpe mit rundem Behaelter direkt parat hatten (drei Schlaeuche). Das hatte ich bei den anderen (Melvin, Spiegler) nicht gefunden. Und ich wollte keinerlei Bastelei mit Banjo-Verschraubung an der Pumpe oben oder direktem Schlauch zum Sattel (also ohne die beiden Hartleitungen und den Verteiler), sondern einen originalgetreue Verlegung (bei mir eine 1979er). Die namhaften Lieferanten sind sehr kooperativ, koennen Dir viel anfertigen. Wollte ich aber nicht.
Ich möchte die originale Verlegung auch unbedingt beibehalten, nur eben Stahlflex. Also alles in schwarz und ja, oberhalb des Verteilers bis zum kleinen Bremszylinder die beiden Banjos (auch original?). Dieser Schlauch ist etwa 30cm lang. Der Verteiler ist doch fix? oder wird der auch gewechselt? (Frage1)


Bremsleitungsschluessel - kaufe einen ordentlichen, z.B. von Hazet. Davon hast Du laenger was, und wer viel schraubt, wird diesen Schluessel auch mal an anderer kniffliger Stelle (ausser Bremse) einsetzen koennen. Habe keinen Hazet (20€) sondern einen für 10€. Es gab noch günstigere! Also mittlere Qualität reicht hoffentlich. Werde berichten, wenn nicht.

Wenn die Gewinde richtig fest sitzen:
Z.B. hinterm Scheinwerfer ist es sehr eng, den ganzen Halter loest Du am besten etwas.
Dann hilft manchmal noch, dass man den alten Schlauch (System leer, ist klar) durchkneift mit einem guten Seitenschneider oder Kneifzange. So bekommt man einen Ringschluessel zumindest auf einen Sechskant, das hilft, die Flaechen nicht zu vergniesgnaddeln. Hilft es nicht grundsätzlich da oben auch den Scheinwerfer abzubauen? Das abmontieren was geht? (Frage2)

Die Bremsleitungen, also die Stahlleitungen oder Hartleitungen, sind eigentlich wiederverwertbar, es sei denn: der Sechskannt ist vermurxt (mit Maulschluessel statt mit Bremsleitungsschluessel gearbeitet), oder die Gewinde sind versaubeutelt oder der Boerdel ist versaut (nicht selten, weil zu stark angezogen wurde). Voellig verrostet kann natuerlich auch noch ein k.o-Kriterium sein. Die Vatergewinde schoen sauber machen, z.B. mit einer Messingdrahtbuerste. Und vor der Montage alles (erst mit BRemsenreiniger und dann) mit Druckluft durchpusten. Ich setze immer alle Gewinde mit der Hand an. Wenn sich die ersten paar Umdrehungen nicht mit zwei Fingern machen lassen, stimmt was nicht, dann nicht einfach weiter-berserkern :eek:
Guter Tipp. Kannst du einen Bremsenreiniger empfehlen? Wie sieht es bei den Hartleitungen mit Dichtungen aus? Gibts da welche? (Frage 3)

Drehmoment - ist ja Bremse :twisted: , allerhoechste Sicherheit :cry: , und da ist ja auch richtig Druck auf dem System :evil: - vielerorts wird schnell zu stark angezogen. Man kann die Boerdel auch kaputt machen. Wenn sich die Verschraubungen bis zur Anlage gut verhalten haben, braucht es auch kein "nach fest kommt ganz fest". Bedenke auch, dass Du teilweise in Leichtmetall (Sattel und Bremspumpe) oder Messing (Verteiler) schraubst. Falls Du Hohlschrauben im System hast (1982er, oder?) Ja , solche Bauteile haben Schwachpunkte. Einen Drehmomentschluessel habe ich dabei noch nie gebraucht. Fast immer geht es sehr eng zu, das muesste schon einer fuer 4-kant Einsteckwerkzeug sein, und das dann als Halbmond. Gibt es auch, aber wer hat schon sowas???
4-Kant habe ich vielleicht übersehen?! Habe bei den Hartleitungen 11er- und bei den Gummileitungen 14er- 6-Kant. Von BGS habe ich ein Drehmoment-Set (6-30Nm) mit Maulschlüssel-Steckeinsetzen. Dient ja ausschließlich zum Messen, ob der der Anzug stimmt.
Jedenfalls Drehmomente laut BMW-WHB 8 bis 12 Nm, das ist wirklich nicht viel. Genau!:
Bild

Also einfach mit Ruhe und Gefüüüühl arbeiten :)

Und ich kann Dir nur raten: Nach erfolgter Reparatur in den ersten Tagen und Wochen oefter noch mal alles ueberpruefen:
Sinkt der Fluessigkeitsstand?
Wenn man den Bremshebel fest anzieht und haelt, gibt der langsam nach?
Sind alle Verschraubungen und der Sattel trocken? Werde ich beachten

ATE Flüssigkeit, auch bei Stahlflex, DOT 4 SL? (Frage 4)
Lieber Volker, herzliche Grüße zurück - und - dubbele Merci sät dr Öscher (Altkaiserstätter)
Manfred
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Re: Bremsleitungen

Beitrag von 26kanal »

Hallo Manfred,

schwarz ummantelte Stahlflex-Leitungen habe ich auch verbaut, damit es moeglichst unauffaellig aussieht. Schlaeuche mit den Banjo-Verschraubungen scheinen bei Deinem Baujahr original zu sein, bei dem Baujahr meiner q gibt es die nicht, und ich wollte da auch nichts derart basteln (war ein Vorschlag von Melvin, IIRC).

Verteiler - wenn man will, koennte man den ausbauen, wieder auf Glanz buersten, ordentlich durchpusten. Ist aber unbedeutend, ich kann mir jedenfalls kaum vorstellen, dass es an dem Verteiler Handlungsbedarf geben koennte.

Scheinwerferausbau - klar geht das. Aber dann haengt er am Kabel, und nachher musst Du den Scheinwerfer einstellen... ausserdem ist eher der Halter vom Scheinwerfer das Problem.

Bremsenreiniger - irgendeinen. Ich kann da wenig zu sagen, weil mir in juengerer Zeit der Vergleich fehlt.

Hartleitungen, diese kleinen Stahlbremsleitungen, haben keine separaten Dichtungen. Die dichten ueber die Boerdelung. Dichtungen muesstest Du nur an den Banjos haben (kleine Alu-Ringe, siehe Link oben, Nr.6). Sind die im Stahlflex-Satz enthalten?

4-kant: Sorry, ich habe mich vielleicht missverstaendlich ausgedrueckt. Es ging mir um Drehmomentschluessel, nicht um Teile am Bremssystem der BMW.

Bremsfluessigkeit - DOT4 ist richtig, vergleiche Bedienungsanleitung oder Werkstatthadbuch.

Gruss
Volker
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Re: Bremsleitungen

Beitrag von #Manfred »

Vielen Dank Volker, okay, sorry wenn ich mich noch dranhalte:
wäre es denn einfacher, die Hartleitungen am Bremssattel wegzulassen und die neue Stahlflex-Leitung um den Betrag länger zu bestellen (Eine Verbindungsstelle weniger!). Ich würde der Firma, z.B. Probrake, die alte Leitung zuschicken. Die gucken sich die Längen und die Gewinde an und stellen das Kit zusammen. Ob unten am Bremssattel winkelbedingt eine Banjo dran muss oder eine Gerade Kupplung, müsste ich noch entscheiden - geht denn grundsätzlich beides, wenn es Sinn macht oder bin ich hier mit den Gewindegrößen irgenwie limitiert? (Brembo-Bremssattel)
Preislich habe ich dreiteilige Stahlflex-Sätze zwischen 120 und 160 € gefunden. Ist das üblich?
Einen Supervisor fürs Schrauben habe ich übrigens in unserem Forum gefunden.

Beste Grüße
Manfred
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Re: Bremsleitungen

Beitrag von aldi62 »

#Manfred hat geschrieben: 01.04.2019 22:01 Vielen Dank Volker, okay, sorry wenn ich mich noch dranhalte:
wäre es denn einfacher, die Hartleitungen am Bremssattel wegzulassen und die neue Stahlflex-Leitung um den Betrag länger zu bestellen (Eine Verbindungsstelle weniger!)das ist Dir überlassen, Hauptsache ABE. Ich würde der Firma, z.B. Probrake, die alte Leitung zuschicken. Die gucken sich die Längen und die Gewinde an und stellen das Kit zusammen. Ob unten am Bremssattel winkelbedingt eine Banjo dran muss oder eine Gerade Kupplung, müsste ich noch entscheiden - geht denn grundsätzlich beidesdas ist Dir überlassen,, wenn es Sinn macht oder bin ich hier mit den Gewindegrößen irgenwie limitiert? (Brembo-Bremssattel) alles M10x1
Preislich habe ich dreiteilige Stahlflex-Sätze zwischen 120 und 160 € gefunden. Ist das üblich?habe ich billiger bekommen :gruebel: Melvin mit anrufen
Einen Supervisor fürs Schrauben habe ich übrigens in unserem Forum gefunden. :bindafür: :gut:

Beste Grüße
Manfred
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Re: Bremsleitungen

Beitrag von #Manfred »

Und auf ein Letztes (hoffentlich :oops: ):
wenn alles montiert ist, wird die Bremsleitung ja leer sein. Zur Befüllung gehe ich am einfachsten so vor, dass ich in den Vorratsbehäter z.B. ATE Dot 4 Sl reinkippe und den Bremshebel so lange im Wechsel ziehe und loslasse, bis dass unten am Ablass blasenfreie Flüssigkeit rausläuft. Drauf achten, dass ich den Behälter nich leerpumpe. Erst auf einer Seite und dann auf der anderen Seite? Oder am besten gleichzeitig?
Oder gibt es die Möglichkeit, den kleinen Zylinder "zu sperren" und schön reinfließen zu lassen? Von Saugpumpen am Bremssattelventil habe ich gehört, aber ist das nur Luxus oder tatsächlich besser im Ergebnis?

vielen lieben Dank. ich leg dann endlich mal los :lach:
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