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Anlasser will nicht mehr

Verfasst: 26.11.2019 22:03
von Torben
Hallo zusammen,

Diesen Winter konnte ich es mal wieder nicht lassen und hab meine R45 zerlegt. Dachte eine Hubraumerweiterung auf 650ccm wäre ganz nett. Die Kolben habe ich runterdrehen lassen, alles passt auch soweit und die Maschine lief auch schon wieder (nach Startproblemen).
Die sehen nämlich so aus, wenn ich den Anlasser betätige orgelt die Maschine. Sobald ich den Gaszug auch nur einen Millimeter bewege, scheint der Anlasser nicht dagegen anzukommen und wird schwach, bzw. schafft es garnicht mehr.
Die Batterie ist voll, Kompression habe ich auch voll auf beiden Seiten.
Ich finde den Fehler recht seltsam, der Anlasser schweigt schon bei kleinster Berührung des Gaszugs.
Ich hoffe mir kann einer Helfen.
Grüße

Re: Anlasser will nicht mehr

Verfasst: 27.11.2019 18:47
von 59Drifter
Hallo Torben,
Die Batterie ist voll
- weiß man's oder glaubt man's?
Versuch macht klug: PKW neben Maschine stellen (oder umgekehrt) und Startversuch mit Starthilfekabel wiederholen. Vorher Festsitz von Batterie-Plus-Kabel bzw. Massekabel am Motorrad prüfen.
Springt die Maschine jetzt problemlos an, erledigt sich das Thema Batterie.
Wenn nicht, gibt's beim Strompfad Batterie - Anlasserrelais - Anlasser Handlungsbedarf. Bitte berichten ...
Always drive safely
+++
59drifter

Re: Anlasser will nicht mehr

Verfasst: 27.11.2019 20:22
von FrankR80GS
Wiederhol das Ganze mit herausgeschraubten Zündkerzen. Diese aber unbedingt eingesteckt lassen und auf Masse legen. Natürlich wird der Motor so nicht anspringen, aber Du wirst feststellen, wie sich die nicht mehr vorhandene Änderung des Kompressionsdrucks auswirkt. Bei geschlossenen Drosselklappen (Gas geschlossen) baut der Motor nämlich weniger Kompressionsdruck auf, als wenn Du am Gas drehst.

Kurzfassung: Mit ausgeschraubten Kerzen müsste der Anlasser den Motor mit und ohne Gas gleich schnell durchdrehen und zwar schneller, als bei eingeschraubten Kerzen ohne Gas.

Wenn ein Valeo Anlasser drin sein sollte, würde ich zuerst prüfen, ob eventuell die Magnete abgefallen sind. Sollte das der Fall sein, wird der Anker durch wiederholte Startversuche, insbesondere mit Autobatterie, wahrscheinlich restlos zerstört.

/Frank

Re: Anlasser will nicht mehr

Verfasst: 28.11.2019 13:10
von wedderauer
Servus,
das hat ich auch schon mal, Batterie zeigt voll, das Ladegerät schaltet auch ab
und trotzdem keine Leistung bzw. Batterie bricht zusammen, evtl. eine Zellenkammer defekt?
Bei den heutigen Batterien leider fast normal probier mal mit einer guten Bat.
Auch das Massekabel kontrollieren oder direkt an den Motorblock.
Ich hatte mal eine neue Bat. die schon nach einem halben Jahr am Ar....... war
gleich nach der Garantie und über den Winter trotz erhaltungsladung.
Gruss Thom

Re: Anlasser will nicht mehr

Verfasst: 28.11.2019 18:43
von FrankR80GS
wedderauer hat geschrieben: 28.11.2019 13:10 .... gleich nach der Garantie und über den Winter trotz erhaltungsladung.
Nicht trotz, sondern wegen der Erhaltungsladung. Jedenfalls, wenn diese mit einen typischen "Erhaltungsladegerät" durchgeführt wurde. Viele dieser billigen Dinger halten weder eine vernünftige Ladeschlussspannung ein noch ist die Gleichspannung gut geglättet. Eine "rippelige" Spannung grillt die geladene Batterie mit einem Wechselstrom und sorgt für beschleunigte Zellenalterung durch Erwärmung und Wasserverlust. Noch schlimmer sind Batterie"jogger".

Batterie überwintern = Aufladen, Abklemmen* und möglich kalt lagern.

* besonders, wenn Dauerverbraucher wie die BMW Borduhr verbaut sind

/Frank

Re: Anlasser will nicht mehr

Verfasst: 28.11.2019 19:53
von 59Drifter
An alle,
die Motorradbatterie bei einem im Winter (zwangsläufig) still gelegten Fahrzeug hält deutlich länger, wenn man sie so alle 14 Tage bis drei Wochen gewissermaßen durch einen Betriebszyklus schickt:
1.) Entladen - aber nicht tiefentladen!, etwa durch 4-6 Stunden Parklichtschaltung. Dabei Spannung in der Endphase kontrollieren: tunlichst nicht tiefer als 11,90V!
2.) Dann wieder per Ladegerät ganz aufladen.
Nebenbei darauf achten, dass das Entlüftungsschläuchlein der Batterie so verlegt ist, dass evtl. Säure-Dämpfe oder -Spritzer nichts Schlimmes anrichten können.
Vorteile: sie hält deutlich länger - bei mir mindestens 8 Jahre. Das einzige, was diese ganzen "Batteriewächter" können, ist ein gewisser Schutz vor der final tödlichen Tiefentladung der Batterie. Sonst sind diese Dinger in ihren Leistungswerten (Welligkeit, Endspannung) meist so minderwertig wie von Frank beschrieben. Gute Geräte wie von CTEK kosten heute nicht mehr die Welt.
Always drive safely
+++
59drifter
(Anhänger der säuresprühenden Billig-Batterie á 19,90 im Sonderangebot bei den bekannten Hökerern - ist sie mal kaputt, tut's nicht weh.)

Re: Anlasser will nicht mehr

Verfasst: 29.11.2019 14:14
von R65_dieter
moin

bei der kfz inst hatten wir etliche lkw batterisätze im depot.

die wurden bei raumtemperatur (inst halle mit luftabzug) im regal gelagert, dann kam einmal im monat der zu diesem dienst abgestellte soldat, bewaffnet mit batteriezellmessgerät (das ist so ein ding von bosch oder neuberger mit einem heizband als lastwiderstand und spannungsmesser) und hahnhart uhr, stopp, mechanisch :-), 1 min belasten, widerstand wird dann leicht errötet und spannung angucken.

war eine unter 12 V kam die an die ladestation.

dienst und blaumann kontra erhaltungsladung, war schon in den 80 ern unschlagbar gut.

Re: Anlasser will nicht mehr

Verfasst: 29.11.2019 15:12
von wedderauer
Servus,
wegen meiner bat. nochmal, meine Beschwerde über die kurze Lebensdauer der 7 Monat alten Batterie,wurde von Lou... als eigene Schuld abgetan ich hätte diese nicht am Erhaltungsgerät angeschlossen gehabt!
Beweis halt mal das geteilt ! Für mich ist das heutzutage
allesinderwertige Qualität! Früher bei meiner A Klasse Baujahr 2001, hat die Original Mercedes Batterie 10 Jahre gehalten genauso bei meinem A6! Heute kannst froh sein wenn die 2 Jahre durchhalten !
Ja so ist das, nur mit Umsatz überleben die Firmen nicht mit Qualität, denkt Mal an Borgward das waren noch Qualitäts Produkte! Die alten hätten früher so ein Schrei,..
garnicht gekauft! Gruß Thomas

Re: Anlasser will nicht mehr

Verfasst: 29.11.2019 15:33
von FrankR80GS
wedderauer hat geschrieben: 29.11.2019 15:12 .....meine Beschwerde über die kurze Lebensdauer der 7 Monat alten Batterie,wurde von Lou... als eigene Schuld abgetan ich hätte diese nicht am Erhaltungsgerät angeschlossen gehabt! .....
Kauf eine (Kung)Long WP 18-12 I im Versandhandel. Bei Ankunft die Ruhespannung messen, alles > 12,8 V ist OK, sonst zurücksenden weil überlagert. Diese Batterien überstehen abgeklemmt den gesamten Winter ohne nachladen. Vor der ersten Fahrt aufladen und los geht's.

Blei-Säure Batterien sind an sich auch OK, mögen aber keine langen Lagerzeiten.

/Frank

Re: Anlasser will nicht mehr

Verfasst: 05.12.2019 17:36
von Torben
So, ich melde mich auch mal wieder.
Nachdem ich den alten Anlasser bei meinen ganzen Versuchen geschrottet hab, habe ich endlich einen neuen bekommen (der gute für 40€ bei Ebay :-D ). Dieser drehte mit der alten Bleigel-Batterie auch direkt drauf los und die Kiste läuft. Jetzt wollte ich es aber wissen und habe die neue nochmals eingebaut. Und der Anlasser dreht :eek: . Somit lag es scheinbar am Anlasser.
(Falls jemand den alten kaputten Bosch haben will, ist günstig abzugeben).
Jetzt muss ich „nurnoch“ das Nageln beim Beschleunigen auf der linken Seite beseitigen.
Grüße

Re: Anlasser will nicht mehr

Verfasst: 06.12.2019 18:45
von MMö
Repariere den Bosch und leg dir den beiseite. Die Billig-Nachbauten sollen nicht besonders lange halten.

Re: Anlasser will nicht mehr

Verfasst: 07.12.2019 10:40
von R65_dieter
hallo
ich weiss ja nicht wie alt das motorrad ist und wieviel kilometer gesamtlaufleistung auf der ganzen innerei steckt.

bei gebrauchtmaschinen ist auch oft schon mal mit einem altteil was repariert worden.

die bosch anlasser haben wie alle schubankeranlasser auch altersprobleme.

das erste ist zu finden an der Schubankerspule. da ist hinter der plastikappe am startanschluss(klemme 50) eine dicke kupferplatte die den startkontakt schliesst damit der anlassermotor sich dreht. da gehen richtig ampere.

die kontaktplatte brennt aber irgendwann ab und als ersatz muss man sich so eine maximal selberbauen.

vorsicht beim ablöten der kontaktkappe. und die position merken. da sind auf einer lötstelle 2 und auf der anderen nur ein anschluss.

man kann kappe falsch rum montieren dann geht der ganze anlasser nicht mehr.

anlasserritzel und ausrückhebel gibt es noch als ersatz.

anlasserkohlen auch. nur anlöten sollte man die teile entweder mit einem industriellen lötgerät weichlöten oder wie der hersteller mit druck die anschlussleitungen kaltverfestigen (geht wie crimpen)

hat man den anker schon mal raus, kann man auch gleich den kollektor abdrehen und saubermachen und den zustand der lager im anlasser prüfen.

zusammenbau erfolgt dann in umgekehrter reihenfolge

beim problelauf auf der werkbank vorischt. das ding dreht sich um die eingene achse wenn mans nicht fixiert. arbeitssicherheit geht vor.

im wiki bei bmw spezailwerkzeug findet sich die sog. anlasserfixiereinrichtung, die spannt man dann in schraubstock und hat gleich gescheite masse.

gruss

d

Re: Anlasser will nicht mehr

Verfasst: 07.12.2019 11:17
von Feuerwehrmann
Hallo liebe BMW-Freunde,
zu diesem Thema kann ich nur sagen, dass ich schon über 5 Jahre den günstigen China-Import drin habe. Da ich wenig Vertrauen hatte, habe ich mir für 36 € noch einen hingelegt und angeschaut. Saubere Kopie. Wenn das Material das durchhält, wenigstens ein paar Jahre, dann geht das schon. Für das Geld kann man so etwas eigentlich garnicht produzieren.
Ich wünsche euch eine schöne Adventszeit und ein frohes Weihnachtsfest,
Eberhard