Kipphebel: Axialspiel prüfen und einstellen

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Rote Rita
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Re: Kipphebel: Axialspiel prüfen und einstellen

Beitrag von Rote Rita »

Hallo Leute,

hätte nicht gedacht, was ich da losgetreten habe. If I have a hammer. 8)
@Dieter: eigentlich bin ich ein Freund von Spezialwerkzeug, aber an dieser Stelle stimme ich Dirk zu. Das mit der Schraubzwinge kenne ich, finde ich aber zu fummelig, weil mir beim Ansetzen der Schraubzwinge mit den beiden Nüssen immer eine Nuss weggekippt ist. Dann besteht noch die Gefahr, die Böcke zu fest zu klemmen. Da ist die Methode mit dem Hammer doch schnell gemacht. Allerdings: Wenn man die Mutter zu fest zieht, bewirkt ein leichter Schlag nix und wenn die Mutter nicht fest genug ist, prellt der Kipphebelbock wieder zurück.
@ Werner: Das mit dem Kräfteparallelogramm verstehe ich an dieser Stelle nicht. Ich beziehe mich nur auf Kipphebel, deren Böcke auf dem Kopf innerhalb des Spielraums der Zuganker verschiebbar sind. Ich weiß, dass bei späteren Baujahren das nicht mehr möglich ist. Lassen sich die Böcke nicht verschieben, braucht man natürlich die Unterlegscheiben.
Dieter hat übrigens dankenswerterweise mal einen Beitrag über verschiedene Kipphebelvarianten geschrieben. Natürlich im wiki. :D

Gruß Rainer
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Werner Paul
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Re: Kipphebel: Axialspiel prüfen und einstellen

Beitrag von Werner Paul »

Servus Rainer,
bei den 248er Bautypen ist mir nur die Version mit
der "Lagerung" bekannt.
Die Böcke sitzen auf einer Art von Pilzen.
Gruß
Werner

P.S.
Sicher gibt es ein davor und danach.
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Redskin
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Re: Kipphebel: Axialspiel prüfen und einstellen

Beitrag von Redskin »

Hallo zusammen,

weiß jemand, ab welchem Baujahr die Änderungen bei den Kipphebelböcken eingeführt wurde? (Ich möchte jetzt nicht in die Garage gehen und die Mühle halb zerlegen, um mir das genau anzusehen).

Greetz

Dirk
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Werner Paul
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Re: Kipphebel: Axialspiel prüfen und einstellen

Beitrag von Werner Paul »

Hallo,
die 1996er R80 GS hatten auf jeden Fall schon
die "Unterlage" eingebaut.
Die Übergänge sind zumeist fliessend.
Werner
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Rote Rita
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Re: Kipphebel: Axialspiel prüfen und einstellen

Beitrag von Rote Rita »

Habe jetzt extra aufgemacht und nachgeschaut: Der Konus unter den Kipphebelböcken ist nicht auf pass.Habe mal beide Muttern gelöst und wieder leicht angezogen, so dass die Böcke nicht nach oben können. Satte 0,5mm bekomme ich dazwischen, das sind dann 0,25mm, die sich jeder Bock aus der Mitte bewegen kann. Wenn BMW gewollt hätte, wären diese Konus-Passungen spielfrei, anscheinend gibt es Gründe. Ich habe gelesen, dass es Böcke gibt, an denen man nix verstellen kann. An welchem Modell - keine Ahnung.
Also Spiel messen und falls nötig mit dem Hammer einen leichten Schlag damit der Kipphebelbock das Spiel dicht macht, Danach wieder mit Drehmoment anziehen.
qed

Gruß Rainer
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FrankR80GS
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Re: Kipphebel: Axialspiel prüfen und einstellen

Beitrag von FrankR80GS »

Werner Paul hat geschrieben: 08.10.2020 16:54 ... die 1996er R80 GS hatten auf jeden Fall schon die "Unterlage" eingebaut. Die Übergänge sind zumeist fliessend.
Hallo Werner, wenn die nicht, welche sonst? Das war schließlich das allerletzte Baujahr der 2V ...
Schon meine frühe 1988er GS hat es drin.

@Redskin
Der Heusler schreibt Herbst 1985. Andere Quellen nennen den Herbst 1984. Ob es die kleinen Boxer bekommen haben, müsste Stefan wissen, da er eine Monolever hat.

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Re: Kipphebel: Axialspiel prüfen und einstellen

Beitrag von ssuchi »

FrankR80GS hat geschrieben: 08.10.2020 17:55 Ob es die kleinen Boxer bekommen haben, müsste Stefan wissen, da er eine Monolever hat.
Ich habe schon lange den Faden verloren, worüber hier eigentlich diskutiert wird. :nixweiss:
Gruß, Stefan
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Re: Kipphebel: Axialspiel prüfen und einstellen

Beitrag von aldi62 »

Hallo,
die Monos hatten die Kipphebel mit den Plasteinsätzen und Distanzscheiben.
Gruß aus Leipzig
Jörg

Alle sagten:Das geht nicht.Dann kam einer,der das nicht wusste und hats gemacht.
Der Vorteil der Klugheit besteht darin, daß man sich dumm stellen kann. Das Gegenteil ist schon schwieriger.
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FrankR80GS
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Re: Kipphebel: Axialspiel prüfen und einstellen

Beitrag von FrankR80GS »

ssuchi hat geschrieben: 08.10.2020 18:41
FrankR80GS hat geschrieben: 08.10.2020 17:55 Ob es die kleinen Boxer bekommen haben, müsste Stefan wissen, da er eine Monolever hat.
Ich habe schon lange den Faden verloren, worüber hier eigentlich diskutiert wird. :nixweiss:
Hat Deine R65 eine Kunststoffscheibe als "Axiallager" unter der Kipphebel? Das war der letzte Entwicklungsschritt am Motor und kam fast zeitgleich mit dem Ende der Baureihe 248. Die Frage ist, ob BMW diese "Verbesserung" auch im R65 Motor fortgeführt hat. Rainers Einstelltipp ist dann nämlich nicht anwendbar.

/Frank
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Re: Kipphebel: Axialspiel prüfen und einstellen

Beitrag von Redskin »

Ok so far,

offenbar hat es div. Unterschiede im Detail bei den Zylinderköppen, den Kipphebeldingern und den Kipphebeln selber.
Rainer schreibt, dass die Kipphebelböcke nach Lösen der Verschraubung axial versciebbar sind, obwohl eine spezielle Scheibe mit einem Bund darunter liegt. Dieser Bund ist aber keine Passung.
Damit kann man mit der beschriebenen Methode das Spiel des Kipphebels verringern, indem man die Verschiebemöglichkeit der Kipphebel-Böcke nutzt.

Werner meint mit dem Kräfteparallelogramm, dass durch den so entstehenden Schrägzug, der Stehbolzen aber gegen diese Maßnahme angeht, er wieder zentrisch sitzen will, er die Ausmitte nicht mag. Das leuchtet mir ein, weil das Einstellen des Axialspiels mit der Rainer - Methode nicht von dauerhaftem, (dennoch recht langlebigem) Erfolg gekrönt ist (sofern man nicht zu jedem Ventileinstellen die Schrauben löst, um sie korrekt wieder festziehen zu können; sh. Diskussione zu dem Thema und zum sich addierenden Drehmoment). Sprich die Maßnahme mit dem Hammer muss gelegentlich wiederholt werden, wenn sich das Spaltmaß oder der Geräuschpegel als zu groß erweist.

Spätere Baujahre hatten am Kipphebel eine Kunststoffbeilage, die das Rasselklappern mildern sollte, u. U. sind da die Böcke auch fixiert, ergo nicht axial verschiebbar. Da muss man dann wohl mit den Passcheiben arbeiten.

So reime ich mir das zusammen. Kann stimmen, muss nicht.

Ich kucke morgen mal, ob ich die Passcheiben noch finde und mache vllt. die Kopfdeckel ab, prüfe das Axial- und Ventilspiel. Vllt. - vllt. auch nicht, kommt auf meine persönliche Faulheit und die 2 Do - List an, die ich evtl. von meiner Frau bekomme. Schließlich ist Urlaub @home. :-D :-D

Greetz
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Werner Paul
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Re: Kipphebel: Axialspiel prüfen und einstellen

Beitrag von Werner Paul »

Hallo,
die 247er R65 hatten oder haben die "Unterlage".
Oder halt die Plastikscheiben.

Meine Meinung zu Rainer's Einstellungstipp mit dem Hammer:
hammer.jpg
Werner
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Re: Kipphebel: Axialspiel prüfen und einstellen

Beitrag von Rote Rita »

Danke Frank!
Könnte man diese Kipphebel überhaupt zudrücken?
Ich denke nicht, sonst wären die Unterlegscheiben ja witzlos. Oder?

Gruß Rainer
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Re: Kipphebel: Axialspiel prüfen und einstellen

Beitrag von FrankR80GS »

Rote Rita hat geschrieben: 08.10.2020 21:54 Könnte man diese Kipphebel überhaupt zudrücken? Ich denke nicht, sonst wären die Unterlegscheiben ja witzlos.
Die Ständerhülsen der Kipphebelböcke haben am unteren Ende einem Absatz, mit dem sie einige Millimeter tief im Zylinderkopf stecken. Zusammendrücken ist da nicht möglich. Es gibt sogar zahlreiche "Lösungen" die die thermische Änderung des Axialspiels verhindern sollen - siehe 1-teilige Kipphebelböcke. Braucht kein Mensch.

Den Unterschied zur alten Kipphebellagerung sieht man hier unter "Einbauanleitung des BMW Kipphebel Nachrüstsatz".
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Re: Kipphebel: Axialspiel prüfen und einstellen

Beitrag von R65_dieter »

hallo stefan

die diskussion um die es sich hier dreht ist viel zu heftig
es sind schon sehr viele beiträge...in der zeit zum das alles lesen hat man mindestens 5 von diesen werkzeugen hergestellt............

es geht um dieses hier

https://www.dropbox.com/s/wu60pawjuky81 ... 1.jpg?dl=0

hoffentlich siehts jeder.

wenn man in der werkstatt zu zweit schafft braucht man das nicht unbedingt, da sind ja dann 4 hände verfügbar, aber wenn man alleine ist hilft dies spannvorrichtung schon weiter.

anwendung ist ganz einfach. vorrichtung aufsetzen auf die lagerböcke, dann 0,1mm fühlerlehre spiel einstellen, vorrichtung leicht anklemmen und dann die lagerböke anschrauben über kreuz gem. whb.

je grösser dieses kipphebelspiel in den lagerböcken wird desto mehr hämmert der kipphebel die lagerböcke auseinander und die zuganker verlieren an vorspannung.

des weiteren sollte man nicht so einfach über diese sache hinwegschauen, nach dem motto ich kann das auch einfacher, weil wer mal im wiki die kipphebelkunde von mir gelesen hat wird sofort entdecken dass die kipphebel über die oberen zuganker geschmiert werden und wenn hier das spiel zu gross ist, läuft das schmieröl aussen am kipphebel runter und nicht mehr die notwendige menge an die kipphebellager. sieht man bei den alten /5, die hatten eine bronzebuchse. und demzufolge auch an dieser stelle bei nachlässigkeit auch probleme mit ausgelaufenen buchsen.

dieses konstrukt mit zuganker und kipphebelbrückenmontage sieht man übrigens sehr oft bei benzin und auch dieselmotoren, nicht nur boxer, die mit kipphebel ventile betätigen. 15 - 16mm ist so ein standardmass für "kleinmotoren" kipphebelwellen. richtige antriebsmaschinen (mtu grossdiesel haben 20-25mm) und noch grössere sind eigentlich zweitaktdiesel mit schnüffelventil.

vor kurzem hatte ich einen dieselmotor in reparatur, da hab ich die einstellbrücke auch gebraucht.

hier waren auch kunstoffscheiben zur axialschockdämpfung eingebaut, daher sauber ausdistanzieren und festschrauben.

merke, jeder fehler kommt raus aus dem loch, jeder!!! peinlich wenn das halt bei anderen leuten oder kunden passiert, bei der eigenen karre ists ja wurscht.
manuals würde ich aber immer so schreiben, wie man eine arbeit auch für eienen kunden bewerkstelligt der die arbeit auch bezahlt. sozusagen topdown.
einfacher geht immer.

ich wollte mal weitermachen mit der blauen wand (weil die hab ich zum grossteil ja) aber irgendwann hatte ich die lust verloren zu fotografieren und zu schreiben, weil das ist nun gar nicht meine stärke.

ich schaff lieber. leistung = arbeit /zeit.

gruss

dieter
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Re: Kipphebel: Axialspiel prüfen und einstellen

Beitrag von R65_dieter »

genauso wie der frank das werkzeug gezeigt hat für die /5 war das an der blauen wand für die kuh inst.

meine gs hat übrigens einteilige lagerböcke. da ist mit klappern dann frieda.

die dinger sind nicht ganz so billig, aber ich denke mal auf kurz oder lang werde ich diese konstrukte in alle meine rinder einbauen.

gut, jetzt geh ich in stall. misten.

gruss

dieter
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