R65 aufarbeiten Vorgehensweise

Alles rund um die Technik an den Modellen R45 und R65
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Papamit40
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R65 aufarbeiten Vorgehensweise

Beitrag von Papamit40 »

Hallo zusammen,

wie im Vorstellungsthread geschrieben bin ich seit 01. Mai 2021 stolzer Besitzer einer R65.
Und wie auch geschrieben, bin ich handwerklich begabt. Nur leider nicht in Richtung Schlosserei.
Was ich schon festgestellt habe, die Zündung passt nicht und die Vergaser müssen gereinigt werden.
Das Endziel ist später noch 860 ccm mit Siebenrock.

Jetzt steht das gute 'Stück in der Garage.
Bild

Wie gehe ich am sinnvollsten vor die Q auf die Straße zu bekommen?

Gibt es so eine Art roter Faden, an dem ich mich entlanghangeln kann?

Vielen Dank
Einen schönen Sonntag noch
Gerhard
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FrankR80GS
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Re: R65 aufarbeiten Vorgehensweise

Beitrag von FrankR80GS »

Papamit40 hat geschrieben: 02.05.2021 12:19 .... Was ich schon festgestellt habe, die Zündung passt nicht und die Vergaser müssen gereinigt werden.
.... Gibt es so eine Art roter Faden, an dem ich mich entlanghangeln kann?
Hallo Gerhard, willkommen bei den kleinen Boxern! Wieviel hat das Motorrad gelaufen? Wenn keine Wartungshistorie vorliegt ist die grobe Marschrichtung alle Öle erneuern und Sprit ggf. auch. Die 10 Jahre alte Brühe füllst Du in einen Kanister und dosierst sie später literweise den neuen Tankfüllungen hinzu. Danach wird das Ventilspiel überprüft, die Zündung eingestellt und dann die Vergaser gereinigt* und neu eingestellt. Im Wiki stehen Hinweise zu diesen Arbeiten. Wenn Bremsen ziehen und wieder lösen ist das vorerst OK, neue Schläuche inklusive Flüssigkeitswechsel solltest Du unbedingt investieren und auch die Reifen müssen erneuert werden. Beim Reifenwechsel könntest Du auch gleich die Radlager und die Mitnehmerverzahnung am Hinterrad fetten. Danach TÜV, Zulassung und dann fahren. Dann zeigt sich, ob weitere Arbeiten nötig sind.

Falls Du möchtest, gib Deinen Wohnort an. Vielleicht wohnt ein freundliches Mitglied mit Erfahrung in Deiner Nähe und schaut sich das Krad mal an.

* Sollten die Vergaser schlimm verdreckt sein, müssen sie überholt werden, was einiges Geld kostet. Unser Mitglied "Uwe aus Grünberg" bietet diese Arbeiten kommerziell an und hat einen guten Ruf. Aber die Vergaser sind wartungsfreundlich und robust, man kann es deshalb auch selbst versuchen. Das spart gleich ein paar Hunderter. Ich habe in 33 Jahren noch keine Generalüberholung durchführen müssen, aber mein Motorrad war auch immer auf der Straße.

/Frank
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Redskin
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Re: R65 aufarbeiten Vorgehensweise

Beitrag von Redskin »

Hallo Gerhard,

der Vorgehensweise, die Frank beschreibt, ist wenig hinzuzufügen.
Nachdem der Motor ja angesprungen ist und läuft, würde ich meinen Fokus zunächst auf das korrekte Ventilspiel, dann auf die Zündeinstellung und zuletzt auf die Vergaser richten.

Ob die Dinger tatsächlich revidiert werden müssen hängt stark davon ab, wie der Motor läuft, nachdem die obigen Punkte abgearbeitet wurden. Mit frischem Sprit kann es durchaus sein, dass auch der Motorlauf plötzlich ein ganz anderer ist.
Sofern die Gasfabriken nicht sofort überlaufen, oder die Membranen Risse hätten (beides Sichtprüfungen), tät ich die mindestens bis zum Winter in Ruhe lassen und das Geld in gefahrene Kilometer investieren. Wie sehen die Spritleitungen aus? Bei mir waren die inkontinent und mussten sofort getauscht werden. Gerne wird auch das kleine Spritsieb in der unteren Verschraubung des Benzinhahns vernachlässigt, manchmal geht es gar nicht mehr so leicht raus, ...
Und wie ist es mit der roten Beschichtung des Tanks? Ist die noch vorhanden oder dümpelt die auf- und abgelöst unten im Tank rum, in der Flüssigkeit, die man nicht rausbekommt, ohne den Benzinhahn abzuschrauben?

Sofern der / die Vorbesitzer die Maschine nicht völlig vernachlässigt oder verpfriemelt haben, dürfte imho kein größeres Ungemach anstehen. Meine Karre hat allen Unkenrufen zum Trotz neben anständigen Reifen nur einen Wellendichtring (Eingang Getriebe) einen Leerlaufschalter und frische Bremsbeläge sowie die Stahlflexleitungen wirklich benötigt. Alles andere waren Basteleien, ohne die man auch zurecht gekommen wäre. Ach ja, eine Diodenplatte ist auch hops gegangen.

In dem Sinne: Viel Vergnügen mit der R65.

Ach ja, die 7-Röcke schreiben, dass man den Motor vermessen soll, wenn er mehr als 40 tkm runter hat, bevor man ein 860 ccm Kit verbaut. Wg. Lagertoleranzen und so weiter.
Mein Motor war ganz knapp über dieser Marke, ich habe es natürlich gelassen. Läuft :-D
Es ist eine Menge Geld, dass da pro PS Mehrleistung fällig wird. Ob es einem das wert ist, muss man selbst entscheiden, bzw. für sich ein Argument finden, das sticht. Wirtschaftlich ist es jedenfalls kaum.

Und wenn man glaubt, dass man mit einer alten BMW unbedingt billig Motorrad fahren kann: kann funktionieren, muss aber nicht.
In der Klasse um die 50 PS gibt es für relativ schmalen kurs zeitgemäßere Maschinen, bessere Fahrwerke und Leistungen, ABS und so Zeug.

Dennoch ist ein 2V Boxer ein ziemlich unvergleichliches Gerät. Man liebt es, oder eben nicht.

Greetz
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Re: R65 aufarbeiten Vorgehensweise

Beitrag von tom1000 »

Hallo
Hab vor drei Jahren bei 105.000kKm den Siebenrock ohne irgendwelchen schnokus montiert.
Jetzt stehen 140.000Km an und der Ofen springt ohne mucken an, braucht kein Öl und läuft völlig problemlos.
Ist ne sache die man eigentlich nicht braucht, aber es macht doch spass am rechten Griff mal kräftig zu drehen.

Für die "Restaurierung" stimme ich meinen Vorschreibern zu.
Öle neu Bremsen checken, wenn nötig machen.
Lager kontrollieren/fetten.
Vergaser reinigen/einstellen und spass haben.
Genau das hab ich bei meiner R100RT vor drei Jahren gemacht.
Hab bis jetzt fast 30.000Km spass damit gehabt.
Muss aber auch dazu sagen das ich jetzt nicht sooo der Optikfetischist bin.
Aber mal schauen ob das mit der 75/5 klappt und wenn die dann fertig ist ........

Tom
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