Rote Rita hat geschrieben:N'Abend Marco.
Du überschlägt dich ja vor Tatendrang. Wi!lst du dir vielleicht nen Bobber draußen bauen?
Um Gottes Willen. Die sehen schick aus, keine Frage. Aber ich möchte schon mal 400 Km amS tück fahren können und ich bezweifle, dass das in einem
vernünftigen Rahmen mit so einem Umbau möglich ist. Für lange Reisestrecken braucht man eine Verkleidung oder Teile davon. Anders geht es auch, aber dann ist das Arbeit. Außerdem habe ich keinen Hippster-Bart. Bin Beamter. Geil sehen die trotzdem aus. Nicht die Beamten, die Umbauten.
Rote Rita hat geschrieben:Im Ernst: als alter Kupferwurm rate ich dir: Die Hallgeberzündung von BMW ist das zuverlässigste was gibt. Alle Teile kommen ausm Automobilbau. Da darf nicht viel schief gehen! Die Zuverlässigkeit ist mindestens doppelt so groß wie alles andere was man als Zubehör findet und natürlich auch besser als die alte Unterbrecherzündung!
Wahrscheinlich ist es nur das Gefühl. In meiner alten R65 hatte ich noch die olle Unterbrecherzündung. Die durfte regelmäßig (!!!!!) nach 2 tkm eingestellt werden. Das war eine Qual. Ich hatte dann auf eine Omega-Zündung umgebaut und fuhr damit ziemlich zufrieden ca. 20 tkm. Andere aus dem Forum hatten sie auch eingebaut - aber schon beim Einbau alles hinüber bekommen. Zumindest ist deren Einbau nie zufriedenstellend gewesen. Meine funktionierte perfekt. Auch der Captain hatte eine Silent Hektik drin und ist damit jahrzehnte ohne Reparaturen gefahren. Muss also gehen.
Rote Rita hat geschrieben:Wenn du mal in die Mongolei oder so fahren willst, musst du drei Teile mitnehmen: Rotor, Diodenplatte und Hallgeber. Und -n kleines Messgerät um rauszufinden, was eigentlich los ist. Den Hallgeber leihe ich dir notfalls. Sag einfach Bescheid.
Nee, was soll ich in der Mongolei? Gib kein McDonalds da. Also brauche ich da nicht hin
. Tolle Landschaften gucke ich mir auf Bildern an - brauche ich also nicht hinfahren
Rotor habe ich bereits als Ersatz gekauft. Der ist ja schon beim ersten Boxertreffen im Knüllwald dabei gewesen. Die Dinger fallen gerne bei um die 50tkm aus. Da bin ich ja nah dran. Meistens muckt ja nur mal die Ladeleuchte kurz und wenn man dann später mit leerer Batterie liegen bleibt, kennt man den Täter .... Mittlerweile kosten die ja nicht mehr die Unsummen wie vor 15 Jahren. Idiotenplatte wird aber trotzdem schon mal getauscht. Das Original wandert dann auch in die Ersatzteilkiste.
Rote Rita hat geschrieben: ...mit seiner GS über Finnland nach Russland fahren wollte ...
Eine GS braucht deswegen kein Mensch
. Zu schwer, zu hässlich und für Asphalt braucht es eine gute Straßenlage und keine 150 Meter Federwege.
Und ich bleibe dabei: Das ist die Golfisierung des Moppeds. Keine Kunst eine GS zu fahren und Bayern-Fan zu sein. Enduro werde ich im Leben nicht mehr fahren und die leichten Schotterpässe in den Alpen habe ich schon mit der R65 inklusive einer Gläser-Verkleidung bezwungen. Da haben viele GS-Fahrer auch geguckt, wie eine Honda CB1 und meine olle R65 da hoch gekommen sind. Ansonsten ist mir kaum ein GS-Fahrer bekannt, der seine 240 Kilo sicher als Flurfräse einsetzen kann und sie auch bei Umfallern wieder hoch bekommt. Das ist Penisneid. Also, Fahrer mit kleinem Schniepel
. Deswegen fahre ich ja auch eine besonders kleine Maschine. Muss ja auch kompensieren
Übrigens .... den Fehler habe ich gefunden.
Allerdings viel Aufwand jetzt. Ich hatte ja alles systematisch durchgeguckt und geprüft. Jedes Mal habe ich mich gewundert, warum zum Teufel sich ein Ventil nach korrekter Einstellung nicht mehr verstellen ließ und deutlich gehakt hat. Also, nach Probelauf und und und und - Motorlauf habe ich ja nur nach Gehör eingestellt und war damit auch immer zufrieden. Nach 20 KM das gleiche Bild: Maschine dreht nur bis 3000 Touren und wirkt wie zugeschnürt. Alles mal nach Rechts und Links getauscht, dann ziemlich sicher gewesen, dass es der rechte Zylinder ist. Und .... ein Ventil.
Das Auslassventil.
- Zyko ab und geguckt: Ein wenig Spiel hat der Ventilteller schon, meine ich. Muss ja. Habe da in der Schnelle auch nichts gefunden. Auch im Vergleich zum anderen Kopf.
- Rechten Kopf komplett gesäubert und untersucht: Auslassventil hat einen Riss! Klein, aber deutlich sichtbar.
- Frage: Eigentlich hätte bei verschlissenen Führungen das Spiel deutlich größer werden müssen oder? -> Ventil haut dann irnzwann auf den Kolben.
- Egal, zum BMW-Spezi hier vor Ort: Ventilführungen und Ventil kapott. Der sagte nur: BMW hat bei einigen Chargen deutlichen Schrott verbaut. Gibt /gab wohl immer wieder mal die Situation, dass die Köpfe entsprechend malade sind. 500 Km mehr und ich hätte dann den SuperGAU gehabt: Ventilteile küssen den Kolben. Der Kolben hat zwar optisch nichts abbekommen, aber er will sich die trotzdem angucken - und Geld verdienen. Also auch noch abgebaut. Garage sieht jetzt mal wieder richtig scheiße aus. Man sieht sofort, dass man eine alte BMW fährt.
- Köpfe bekommen also beide jetzt erstmal eine Revision. Und ein zweites Zündloch lasse ich bei der Gelegenheit auch rein dremeln, fräsen, bohren.
Ehrlich: So'n "§$%§" hat man bei seriöser italienischer und japanischer Großserienproduktion nicht. Nervt so was. So viel zum "doitschen Nimbus."
- Beim geduldigen Philosophieren habe ich auch gleich wieder gedacht: das ist alles so ein filigraner Aluscheiß. Die anderen, moderneren Moppeds waren da deutlich wertiger, sämiger, schlauer konstruiert. Schwer zu erklären. Die FJ von Yamaha ist da echt ein Traum gewesen. Heavy duty. Alles.
Na ja, jetzt mache ich eben erstmal die Gabel. Die hat das auch nötig. Wobei mich die zutiefst befriedigt. Außerdem hat es hier heute Nacht ordentlich gefrostet. Da passt die Pause echt ganz gut.
Nota bene: Die Sitzbank ist ein Traum. Die macht mich dermaßen glücklich ... Unterschied wie Tag und Nacht. komisch, dass ich da erst nach 30 Jahren Moppedfahren drauf komme.
So weit erstmal. Kaffe und wieder in die Garage. Momentan ist nur am Samstag schrauben angesagt.
Grüße,
Marco