Reifenwechsel...

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derrdaniel
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Reifenwechsel...

Beitrag von derrdaniel »

Hallo zusammen,

diesen Sommer sollten endlich weniger-stollige Reifen auf meine Straßen R65! Um diesen guten Vorsatz in die Tat umzusetzen habe ich mich im Internet umgesehen und für die Conti-Attack Lösung entschieden. Also flugs die Reifenhändler hier in Karslruhe abtelefoniert: Motorradreifen machen sie grundsätzlich und würden mir den Reifen besorgen. Aber zum Vereinbaren eines Termins ist im Moment zu viel los.

Also erstmal Zähneknirschen. Die Arbeit konnte ich auch bei der Simson noch nie leiden und hatte dementsprechend wenig Lust eine Liga hoch zu wechseln. Andererseits mache ich Arbeiten am Motorrad gerne selber. Hilft nix dachte ich mir und habe Reifen bestellt. Die kamen dann auch und ich habe mir von Louis ordentliche Montierhebel und Felgenschoner gekauft. (An der Kasse ironischerweise den sinnvollen Tipp bekommen nicht nach Reifenhändlern sondern nach Motorradwerkstätten zu suchen. Warum bin ich da nicht drauf gekommen?)

Dann der Kuh die Felgen geklaut und ins Wohnzimmer mitgenommen. Los ging es hinten. Den Heidenau runterzuwuppen ging (nach einigen Schwierigkeiten ihn ins Tiefbett zu drücken - in der Garage wäre eine hierfür wunderbare K1200 gewesen) ganz gut. Den Schlauch habe ich dann mal probeweise aufgepumpt, er war noch dicht. Dann kam die Montage. Die Contis haben einen wesentlich dickeren Wulst, sodass ich nicht beide seiten gleichzeitig ins Tiefbett gekriegt habe. Nach viel Kampf saß der Reifen dann auf der Felge. Die Ernüchterung machte sich beim Aufpumpen breit. Der Druck fiel langsam ab. :oops: Also den Conti wieder runter und tatsächlich hatte ich ein Doppelloch von einer Quetschstelle im Schlauch. Blöd. Die Hoffnung schwand und in Ermangelung eines neuen Schlauches (Und weil ich das Flickzeug noch für die Radtour danach brauchte) Habe ich vorne weitergemacht. Die Situation war ziemlich ähnlich, nur dass ich jetzt den Trick mit dem Tiefbett schon kannte. Der Conti lies sich nur sehr widerwillig montieren (Ich habe bestimmt 1 Stunde am Vorderrad gearbeitet) und dann kam die Probe. Bis 1bar war der Reifen dicht. Danach begann es auch hier zu zischen. Blöd!

Die Arbeit geht jetzt wohl doch an eine Werkstatt. Meine Erfolgsquote ist eher gering und die Woche hat zu wenig Wochenenden. Ich hoffe die nehmen mir denn Onlinekauf nicht übel wo doch offensichtlich erkennbar ist, dass ich es selber probiert habe.

Es gibt vielleicht einig von euch, die das können aber ich werde mit dem Thema Reifenwechsel nicht mehr glücklich. Arbeiten in denen Gummi vorkommt sind doof und Reifen enthalten sehr viel Gummi.

Wie sind eure Erfahrungen so? Viele Grüße
Daniel
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FrankR80GS
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Re: Reifenwechsel...

Beitrag von FrankR80GS »

Selbst wenn der Reifen drauf ist und die Luft hält - wie wolltest Du denn die Räder wuchten?

Ich habe vor vielen Jahren mal selbst die Reifen an meiner 250er gewechselt und dann beschlossen es zukünftig wieder dem Reifenonkel zu überlassen. Es gibt ja Leute, die behaupten es mit den kleinen Montierhebeln aus dem Bordwerkzeug zu können. Allerdings hat die GS schlauchlose Reifen - da braucht man noch einen ausreichend großen Kompressor.
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Redskin
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Re: Reifenwechsel...

Beitrag von Redskin »

Hi Daniel,

Willkommen im Club. Ich habe nach einmal BT 45 selber Aufziehen und Wuchten die Segel gestrichen.
Und der Reifen ist noch halbwegs weich.

Bei den Contis hat sogar der Chef vom Reifendienst ganz schön arbeiten müssen. Und der hat eine Montiermaschine etc.

Liegt an den metrischen Größen und daran, dass es eigtl. Schlauchlosreifen sind.
Das passt zwar irgendwie noch auf die Felgen, aber grade so eben.
Der Schlauch und beide Reifenwüste mögen nicht gemeinsam ins (Felgen) Bett.

Ich gehe jedenfalls wieder zu dem Reifenhandel. Fairer Preis, wenngleich nicht billig.

Greetz
Dirk
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Re: Reifenwechsel...

Beitrag von derrdaniel »

FrankR80GS hat geschrieben:Selbst wenn der Reifen drauf ist und die Luft hält - wie wolltest Du denn die Räder wuchten?
Nach der statischen Auswuchtmethode. Also auf einer leicht drehbaren Achse und Gewichten an der Stelle, die sich immer nach oben dreht.

Ich habe jetzt also auch Lehrgeld gezahlt. Ist aber ok, dafür gab es ja auch ein Lehre. Ich wollte das schreiben, damit sich ein anderer nicht zu blöd fühlt wenn er es nicht schafft. Das Internet ist sonst ja nur voller positiver Berichte.
derrdaniel
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Re: Reifenwechsel...

Beitrag von derrdaniel »

So, die Reifen sind drauf. Was mir auftrockener Straße am meisten auffällt, ist dass sie anfälliger für Längsrillen sind. Das liegt wohl an der breiteren Aufstandsfläche. Die Reifen sind eher flach währen die alten komplett rund waren. Der Griff beim Bremsen ist gut, aber im trockenen habe ich da ehrlich gesagt noch nie große Unterschiede bemerkt.

Ich habe das Gefühl, dass das Motorrad etwas agiler geworden ist. Bei 150 Tacho finde ich die Stabilität noch völlig ausreichend (ich glaube so schnell war ich mit der Maschine vorher noch nie und werde es auch so schnell nicht wieder sein). Jedenfalls wesentlich besser als mit der Enfield bei 100 oder zu zweit auf der Simme :-P . Da ist das Fahrwerk der BMW wohl einfach überlegen. Mit der Stabilität (m)eines Ziegelsteines ist es natürlich trotzdem nicht vergleichbar.

Ich war etwas stutzig, als ich die Reifen montiert habe und der Händler, der die Montage gemacht hat, keine Wuchtgewichte montiert hatte. Allerdings habe ich auch keine Unwucht feststellen können, wenn ich den Reifen auf einem Rundstahl in den Händen gehalten habe und gewartet habe, dass eine bestimmte Seite sich nach unten dreht. Wenn ich einen 15g Lappen zwischen die Speichen gesteckt habe ist der Lappen immer unten rausgekommen. Heute beim Fahren hat auch nichts auffällig vibriert.
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