Vergaserschwimmer

Alles rund um die Technik an den Modellen R45 und R65
Kuchen
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Vergaserschwimmer

Beitrag von Kuchen »

Hallo liebe Leute,

der linke Vergaser ist mal wieder inkontinent. Problemlösung ist bekannt: Schwimmer überprüfen (nicht meht als 13 gr. sollte er haben) und Schwimmernadelventil neu.
Beim Beschaffen der Schwimmer ist mir nun aufgefallen: es gibt welche für unter 20 € (z.B. WÜDO), aber auch welche für fast 50 € pro Stück. Gibt es Erfahrungen dazu, ob die priewerten was taugen? Vielen Dank vorab.
Werner
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FrankR80GS
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Re: Vergaserschwimmer

Beitrag von FrankR80GS »

Kuchen hat geschrieben: 26.07.2022 09:04 ...es gibt welche für unter 20 € (z.B. WÜDO), aber auch welche für fast 50 € pro Stück. Gibt es Erfahrungen dazu, ob die priewerten was taugen? ...
Hallo Werner, ich habe keine Erfahrungen mit unterschiedlichen Materialien. WÜDO würde ich aber zutrauen, dass er brauchbares Zeug verkauft. Das man Originalware sogar teurer als BMW selbst anbieten kann, beweist BMW Bayer regelmässig und nicht erst seit gestern. Scheint für einige Kunden kein Hinderungsgrund zu sein.

/Frank
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Kuchen
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Re: Vergaserschwimmer

Beitrag von Kuchen »

Hallo Frank,

vielen Dank für Deine Antwort.
Ja, gerade das irritiert mich ja.

Auch ich erwarte, dass WÜDO keine minderwertigen Schwimmer verkauft, schließlich haben die einen Ruf zu verlieren. Gilt das nicht aber auch für BMW-Bayer? Warum verkaufen die dann den preiswerten Schwimmer nicht? Spiegelt der horrende Preisunterschied einen Qualitätsunterschied? Oder ist das nur der Markt?

Werner
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Redskin
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Re: Vergaserschwimmer

Beitrag von Redskin »

Bing und deren Vergaserschwimmer haben In der jüngeren Vergangenheit immer wieder mal Probleme gehabt. Bei den Rotax Flugmotoren müssen deshalb alle 200h die Biester auf die Portowaage.

Scheinbar ein QM- Problem, bzw. Problem bei den Zulieferern.

Wahrscheinlich werfen diese Zulieferfirmen ihre Produkte auch frei auf den Markt. Das würde für mich die starken Preisunterschiede erklären.

Greetz
Dirk
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Re: Vergaserschwimmer

Beitrag von tom1000 »

Wenn bei meinen Kühen ein Vergaser mal kleckert, dann mach ich einfach die Schwimmerkammer ab und bewege den Schwimmer vorsichtig rauf und runter.
Schwimmerkammer wieder dran und monatelang ruhe.
Denke da hat sich dann nur ein bisschen dreck ins Schwimmernadelventil gesetzt, kann halt mal passieren bei 115.000, 158.000 und 176.000Km

Tom
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Re: Vergaserschwimmer

Beitrag von Kuchen »

Hallo Tom,

ja, das kenne ich auch. Habe ich auch schon versucht, hilft diesmal aber nicht. Außerdem hat sich der Schwimmer schon verdächtig braun/gelb verfärbt. Meiner Erfahrung nach ein Hinweis, dass der Schwimmer nun schwerer geworden ist, nach ich weiß nicht mehr wievielen Jahren nehme ich ihm das auch nicht übel. Und auch die gummierte Spitze der Schwimmernadel dürfte inzwischen Spuren vom Nadelsitz haben, auch die werde ich tauschen. Und da ich gerade dabei bin werde ich auch Nadeldüse und Düsennadel tauschen.

Ich werde es mal mit den günstigsten Schwimmern versuchen. Möglicherweise ist das ohnehin eine der letzten Ivestitionen, bevor ich altersbedingt das Motorradfahren aufgebe. Noch einmal vielen Dank an alle.

Werner
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Re: Vergaserschwimmer

Beitrag von tom1000 »

Hallo Werner
Hier die Schwimmer bei dem Teilehändler meines Vertrauens.
https://www.motorrad-stark.de/x1/vergas ... 94-_5-1995
Vielleicht ne alternative.
Habe aber keine ahnung was der Versand kostet.
Hole meine Brocken immer ab.

Tom
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Re: Vergaserschwimmer

Beitrag von Kuchen »

Ja, kenne ich, da kaufe ich auch, ich wohne in Hannover und hole in der Regel auch selbst ab.
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Re: Vergaserschwimmer

Beitrag von Euklid55 »

Hallo,

es muß nicht nur der Schwimmer sein. Der Schwimmer sollte schon recht stramm auf der Achse sitzen. Kann man von hinten mit einer Zange zupetzen. Das Nadelventil neigt auch zu Undichtigkeit mit der Zeit. Besonders empfindlich sind die Nadelventile mit Stahlkappe.

Gruß
Walter
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Re: Vergaserschwimmer

Beitrag von Rote Rita »

Interessant ist ja, womit sich die Schwimmer vollsaugen. Ich denke, es ist Wasser das aus der Luft eindringen kann. Habe schon mal einen Schwimmer getrocknet, dann war er wieder leichter. Kann man bestimmt im Backofen beschleunigen.

Gruß Rainer
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Re: Vergaserschwimmer

Beitrag von Redskin »

Kann man bestimmt im Backofen beschleunigen.
Ja und dann stinkt die ganze Bude nach Benzeng, die Frau tobt, die Nachbarn rufen Feuerwehr und Polizei... :mrgreen:
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FrankR80GS
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Re: Vergaserschwimmer

Beitrag von FrankR80GS »

Rote Rita hat geschrieben: 29.07.2022 17:18 Interessant ist ja, womit sich die Schwimmer vollsaugen. Ich denke, es ist Wasser das aus der Luft eindringen kann. ..
Hallo Rainer, Wasser ist es ziemlich sicher nicht. Viele Kunststoffe quellen in organischen Lösungsmitteln. Da Benzin eine recht undefinierte Mischung davon ist, hängt es von der Art des Kunststoffs und der Benzinzusammensetzung ab, wie stark der Schwimmer quillt. Eigentlich hättest Du riechen können, dass da kein Wasser ausgast.

/Frank
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Re: Vergaserschwimmer

Beitrag von Rote Rita »

Hallo Frank,
danke für deine qualifizierte Antwort.
Ich habe den Schwimmer einfach längere Zeit ins Regal gelegt, vielleicht ein halber Jahr? Als er mir wieder in die Hand fiel, merkte ich, daß er wieder leichter war. Das mit dem Backofen wäre dann die schnellere Methode.

Gruß Rainer
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Re: Vergaserschwimmer

Beitrag von Kuchen »

Hallo zusammen,

ich war ein paar Tage offline, weil mit dem Motorrad unterwegs. Natürlich habe ich mich zuvor um den Vergaser gekümmert. Befund wie folgt: Schwimmer wiegt 12,9 gr, bewegt sich auch leicht auf der nicht verbogenen Achse, Schwimmernadel ohne erkennbaren Schaden. Also keine erkennbare Ursache für die Inkontinenz. Nadelsitz gesäubert, Schwimmer und Schwimmernadel gewechselt (gebraucht, aus dem Bestand), Vergaser ist dicht.

Nun zurück zu meiner ursprünglichen Frage: es gibt hier im Forum offensichtlichen keine Erfahrungen dazu, ob die Qualität der Schwimmer mit ihrem Preis korrelieren. Mein Eindruck: ist eher nicht so.

Ich habe mir vorgenommen, das Zusammenspiel zwischen dem von unten auf die Schwimmernadel wirkenden Kraft aus dem Auftrieb des Schwimmers und dem Benzindruck von oben mal genauer zu durchdenken, um so darauf zu kommen, warum weniger Gramm zusätzlichen Gewichts eine so große Rolle spielen. Sicher ist da auch zu beachten, dass die Nadel im Fahrbetrieb nicht direkt durch den Schwimmerauftrieb beaufschlagt ist, sondern über die kleine Feder an deren unterem Ende.

Auch ich habe schon vermutet, dass die Zunahme des Schwimmergewichts darauf zurückzuführen ist, dass der Kunsstoff irgendwas aufsaugt. Das müsste dann aber reversibel sein. Habe den Schwimmer (16,8 gr) mehrere Tage bei 105° C in einem Labortrockenofen gelagert, konnte aber keine Abnahme des Gewichts feststellen. Das widerspricht nun allerdings meinem Verständnis vom Prinzip der Massenerhaltung. Von nichts kommt nichts.

Abschließend noch einmal mein Dank an alle die sich zu diesem Thema gemeldet haben und allzeit gute Fahrt

Werner
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Re: Vergaserschwimmer

Beitrag von Redskin »

Theorimodus an:
Der Kunststoff, aus dem die Schwimmerkörper gefertigt sind, saugt aufgrund seiner Eigenschaften flüssige Kraftstoffbestandteile auf und lagert diese nach chemischer / physikalischer Reaktion in seiner Struktur an. Theoriemodus aus.

Greetz
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