Gabelentklappern die Dritte: jetzt quietscht's

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Redskin
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Gabelentklappern die Dritte: jetzt quietscht's

Beitrag von Redskin »

Heute habe ich meine Q mal wieder auf die Hebebühne gebeten.

Eigentzlich wollt ich ja "nur" die Buchsen, die mir Rainer zum Treffen mitgebracht hatte, einbauen. Dank dem ganzen Gedönse mit der Verkleidung war es für mich einfacher, das Vorderrad rauszurupfen und die Gabelrohre aus der Gabelbrücke zu ziehen.
Sehr erfreulich war, dass sich die Faltenbälge von der MZ gut bewährt haben, kein Staub, kein Siff, alles schön sauber.

Nach dem Öffnen des ersten Gabelrohres kam beim Auskippen des Öls Schmodder und Partikel mit raus. Nach dem dadurch induzierten Zerlegen ergab sich das hier schon öfter beschriebene Bild: Klebriger gummiartiger rötlich schwarzer Schmonz, der teilweise an den Komponenen klebt wie Uhu und mit Bremsenreiniger kaum zu lösen ist.
Wie schon beim ersten Mal, als ich Licht ins Innere der Gabelrohre gelassen habe, hat sich einer der Kunsstoffringe am Dämper aufgelöst, sich überall hingepeekt und somit dafür gesorgt, dass mit Dämpfung jetzt wirklich nimmer die Welt am Start war.

Das einzelne Gabelrohr ließ sich sehr leicht eindrücken und ich hatte das Gefühl, dass da auch Null Dämpfungswiderstand zu spüren war oder wenn dann Nullkommairgenzwas.

Interessant: unten auf der "Trompete", der Dämpferrohraufnahme, waren bei beiden Gabelrohren schwarze Weichplastikringe aufgestülpt.
Da ich mein "Entklapperungskit" weiland (ist schon min. 8 Jahre her) vom Uwe aus Grünberg hatte und der mir auch gesteckt hat, welche Teile wo hin gehören, nehme ich an, dass sich schon mal jemand in grauer Vorbesitzerzeit mit der Gabel beschäftigt und diese Ringe an der falschen Stelle montiert hat. Ich habe das selbigsmal so wie vorgefunden und ansonsten mit Uwe Tischer bekakelt, wieder zusammengebaut und gut. RealOEM und seine Schaubilder kannte ich damals noch nicht.

Nun, das Rätsel, was wohin und was gar nicht reingehört hat sich mit dem Eintreffen der neuen Anschlagringe erledigt. Diese sind nun aus transparentem Weichkunststoff, haben dieselben Abmessungen wie die oben erwähnten schwarzen Teile. Das Material vom Uwe war rot, das weiß ich noch und ist nun wohl in Fragmenten (Makroplastik?) mit dem Gabelöl entsorgt, bzw. z. T. von den übrigen Bauteilen abgekratzt worden.
Komischerweise ist der zweite Kunststoffring (die sog. Ventilscheibe) aus Hartkunststoff nicht von der Zersetzung betroffen. Kann es sein, dass das Ringlein, welches das lästige Klappern beseitigen soll, mechanisch zerstört wird und nicht von der Chemie?
Ist ja auch egal, hauptsache, die Gabel tut was sie soll, wenn ich den Kram morgen wieder zusammengebaut habe. Ich werde diesmal Automatiköl einfüllen und wahrscheinlich auch wieder auf die normalen Gabelfedern zurückrüsten. Mit Distanzbuchsen versteht sich.

Und dann kann ich mir mal in so ca 10 - 5 Jahren von morgen an im Kalender einen Merker setzen: Gabel zerrupfen und die Plasteteile neu machen.
Wird wohl drauf raus laufen. Oder ich bau mir doch was von einem anderen Krad vorne dran.

Wer also in den letzten 10 Lenzen nix an der Gabel gemacht hat, wäre evtl. gut beraten, sich das für den Winter auf den Zettel zu nehmen.

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Re: Gabelentklappern die Zweite: und Äckschen

Beitrag von aldi62 »

Redskin hat geschrieben: 23.08.2022 21:06 ... Wer also in den letzten 10 Lenzen nix an der Gabel gemacht hat, wäre evtl. gut beraten, sich das für den Winter auf den Zettel zu nehmen....
Habe ich schon :ja:
Gruß aus Leipzig
Jörg

Alle sagten:Das geht nicht.Dann kam einer,der das nicht wusste und hats gemacht.
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FrankR80GS
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Re: Gabelentklappern die Zweite: und Äckschen

Beitrag von FrankR80GS »

Ich habe die GS Gabel in 34 Jahren nicht einmal zerlegt. Habe viel mit Federn und Ölen und deren Level experimentiert, sonst nichts. Die Gabel funktioniert jetzt sehr gut und ich lasse die Finger davon. :-D

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Re: Gabelentklappern die Zweite: und Äckschen

Beitrag von Redskin »

@Frank: die Gabel ist ja auch etwas anders aufgebaut. Möglicherweise kannst Du das Teil sogar auf elektronisch umbauen (Touratech oder Wunderlich hatte so was, aber nicht für alle Modelle). Das fragliche Kunstoffteil findet sich auch noch in den Strich sieben Gabeln, obwohl der Dämpfer anders aufgebaut zu sein scheint (flüchtige Recherche BMW ETK online).

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Re: Gabelentklappern die Zweite: und Äckschen

Beitrag von Redskin »

So, kurzes Update:

Gabel zusammengebaut, alles nach Zeichnung / Vorschrift und mit ATF gefüllt (etwas weniger, als Vorgeschrieben, wg. Luftkammer).
Was soll ich sagen. Die Gabel klappert nimmer, ist aber mit den durch die Buchsen nunmehr vorgespannten Wilbers-Federn immer noch ziemlich bockig in der Ansprache. D. h. geflickte Straßen mit lauter Teerflecken sind noch genauso blöd zu befahren, nur dass es dabei eben nimmer scheppert.
Ich habe noch einen Satz gebrauchte R65 Federn liegen und hatte die heute auch schon in der Hand.
Die Federn sind aber schon mal etwas kürzer, als die von Wilbers, somit ginge da eh schon Weg verloren, bzw. würde durch die Buchsen gerade wieder egalisiert.
Aber scheinbar sind die Wilbers Dinger schlechter in der Ansprache bei kurzen Stößen. Beim Bremsen geht die Fuhre nach wie vor tüchtig in die Knie, also daran mangelt es mal net. Das ist dann schon wieder so arg, dass man fürchten muss, das da der Federweg von 170 mm (lt WHB) ziemlich aufgebraucht ist.

Mal sehen, wenn ich noch Motivation finde, mache ich mich nochmal über die Geschichte her und probiere die anderen Federn aus.

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Re: Gabelentklappern die Zweite: und Äckschen

Beitrag von FrankR80GS »

Redskin hat geschrieben: 24.08.2022 17:10 ...Die Gabel klappert nimmer, ist aber mit den durch die Buchsen nunmehr vorgespannten Wilbers-Federn immer noch ziemlich bockig in der Ansprache. ....
Ich habe noch einen Satz gebrauchte R65 Federn liegen und hatte die heute auch schon in der Hand.
Die Federn sind aber schon mal etwas kürzer, als die von Wilbers, somit ginge da eh schon Weg verloren, ...
Hallo Dirk, wenn die Wilbers Federn nennenswert länger sind, als die werkseitigen sorgt allein das schon für mehr Vorspannung und damit weniger Negativfederweg. Zusätzlich vorgespannt kann dann die Dämpfung überfordert sein.

Grundsätzlich solltest Du prüfen, ob der freie Weg der Feder nach dem Vorspannen noch länger ist, als der Federweg der Gabel.

fW=LF - BL - V

fW - freier Weg
LF - Länge Feder
BL - Blocklänge = Anzahl Windungen x Drahtdicke
V - Länge Vorspannung

fW muss größer als der Federweg der Gabel sein, weil die Feder sonst "blocken" kann.

Da die BMW Federn normalerweise genug fW haben, können sie zur Anpassung der Vorderachslast vorgespannt werden. Den GS PD Modellen mit Verkleidung und großem Tank hat BMW 10 mm mehr Vorspannung gegeben, Federn und Dämpfung gleich.

Grundsätzlich weicht die mittlere Federkonstante von Zubehörfedern nur wenig vom werkseitigen Wert ab. Die Dämpfung muss daher nicht unbedingt verändert werden.

/Frank
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Re: Gabelentklappern die Zweite: und Äckschen

Beitrag von Redskin »

Hallo Frank,

ich habe schon befürchtet, dass ich da noch mal bei muss. Wie Du richtig sagtest, bei den progressiv gewickelten Federn ist der enge Teil der weiche. Wenn der nun schon im Zustand ohne die Buchsen komprimiert wird (um die Stärke des oberen Federlagers, geschätzt 25 - 30 mm), jetzt dann noch mal um 25 mm mehr, dann kann das schon sein, dass nur noch die weiter gewickelte Feder federn kann.

Ich werd mal die original Federn probieren. Beim Entlüften nach der Ölbefüllung kam es mir auch so vor, als würden die Rohre nicht ganz gleichmäßig eintauchen, ging zwischendrin leichter, dann wieder schwerer. Kann sein, dass da noch Luft im Spiel war, kann aber auch sein, dass die Teile schon ausgenüdelt sind. Egal, wackeln tut nischt, dicht zu sein scheint auch alles. Also noch mal mit den anderen Federn neu und dann weitersehen.

Wenigstens scheppert's nimmer. :-D

Greetz
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Re: Gabelentklappern die Zweite: und Äckschen

Beitrag von FrankR80GS »

Redskin hat geschrieben: 24.08.2022 18:43 ...Wie Du richtig sagtest, bei den progressiv gewickelten Federn ist der enge Teil der weiche. Wenn der nun schon im Zustand ohne die Buchsen komprimiert wird (um die Stärke des oberen Federlagers, geschätzt 25 - 30 mm), jetzt dann noch mal um 25 mm mehr, dann kann das schon sein, dass nur noch die weiter gewickelte Feder federn kann.

Ich werd mal die original Federn probieren.
Sind die Originalfedern denn wirklich linear gewickelt? Oder einfach nur "anders" progressiv. Alle "progressiven" Zubehörfedern für mein Motorrad waren 2-stufig gewickelt, während die Serienfedern kontinuierlich progressiv waren. Letzteres ist günstiger, wenn man tatsächlich mit unterschiedlicher Vorspannung arbeiten möchte.

/Frank
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Re: Gabelentklappern die Zweite: und Äckschen

Beitrag von Redskin »

Meine Originalfedern sehen nicht so aus, wie auf dem verlinkten Bild. Ich glaube in der Tat, dass die kontinuierlich gewickelt sind. oben und unten sind ein paar Windungen fast auf Null Abstand, sonst ist die Spirale gleichmäßig.

Greetz
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Re: Gabelentklappern die Dritte: jetzt quietscht's

Beitrag von Redskin »

Heute habe ich eine etwas ausgedehntere Mittagspause investiert und nochmal den Vorderbau auseinandergenommen.
Jetzt sind die original R65 Federn (gleichmäßig gewickelt mit oben und unten je ca 5 eng anliegenden Windungen) in der Gabel drin. Probefahren konnte ich noch nicht. Allerdings hört man die Gabel deutlich arbeiten, es quietscht wie ein altes Metallbettgestell bei der rhytmischen Paargymnastik.
Ich hoffe, dass sich das noch gibt, bzw man es im Konzert der Lebenäußerungen der Q nicht raushört.

Greetz
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Re: Gabelentklappern die Dritte: jetzt quietscht's

Beitrag von TOM der Badner »

🤦🏻‍♂️ Dirk,

Das du in deinem hohen Alter noch auf so Gedanken kommst😂😂😂
Ich seh nicht aus wie Halle Berry. Aber es besteht die Möglichkeit, dass sie eines Tages aussieht wie ich.
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Re: Gabelentklappern die Dritte: jetzt quietscht's UPDATE

Beitrag von Redskin »

hallo in die Runde,

mal abgesehen von dem Geräusch, das die Gabel beim Arbeiten entwickelt, das ich mangels Molykote Zusatz derzeit toleriere, habe ich nach einigem Rumprobieren und vor allem Nachdenken, neulich die eingefüllte Ölmenge auf die Hälfte reduziert, um durch drastische Maßnahmen, Versuch und Irrtum der Sache auf die Schliche zu kommen.

Die Gabel ist durch das größere Luftvolumen deutlich weicher geworden. An dem Gebocke hat das nix geändert.
Zwischenzeitlich bin ich auch wieder mit der großen 1150er gefahren und auch da macht sich gelegentlich das Phänomen bemerkbar, dass kurze flache Stöße deutlich zu spüren sind. Dank des doch deutlich höheren Lebendgewichts der RT ist das aber trotzdem ein anderes Fahren.

Also ist mein Anspruch an das Wegbügelvermögen einer R65 möglicherweise doch etwas überzogen?

Da ich auch das Einfederverhalten während der Fahrt nicht beobachten konnte (beim Versuch bin ich fast auf die Waffel gefallen, man muss halt doch schauen, wohin man fährt sonst fährt man dahin, wo man schaut,...), habe ich weiter vor mich hin sinniert und bin zu dem Schluss gelangt, es müsse sich bei der ganzen Unruhe vllt. im Gegenteil um mangelnde Dämpfung handeln.

Also flugs die fehlenden Milliliter wieder ergänzt (möglich, dass da jetzt mehr drin ist, als die 190 ml) und heute auf dem Weg zur Arbeit getestet (die dicke Berta steht, Gaszug rechts defekt, Drosselklappen müssen zur Überholung).

Es ist zwar nach wie vor kein Sänftengeschaukel, will sagen der Flickasphalt kommt deutlich an, allerdings ist das Fahrverhalten nicht mehr so "hupfert".

Läuft quasi.

Will sagen, man kann die R65 Gabel ruhig so lassen, wie sie ab Werk ist.
Normale, nicht progressive Federn, Öl entweder SAE10W oder ATF (=ca SAE 7,5), ansonsten so lassen, oder bei Kopflastigkeit tatsächlich das Eintauchen etwas durch Beilagen ausgleichen.

In Verbindung mit den Konis hinten (Dämpfung auf Stufe 2 von 4) fährt das Ding wie eine Q wohl zu fahren hat. Ein leichtes Motorrad mit 170mm Bruttofederweg vorne, wird halt mehr Rückmeldungen in die Hände des Fahrers geben, als eine hochbeinige Enduro, die für dieselbe Arbeit fast den doppelten Weg brauchen darf.

Modifikationen am Bestand in Richtung Komfort werden imho zulasten der Fahrstabilität gehen, in der anderen Richtung kommt es schnell zu sportlicher Härte. Daher sind da vermutlich enge Grenzen gesetzt. Ich schätze mal, die Investition in Wilbers oder sonstwelche Federn, die nicht speziell auf Fahrergewicht, Einsatzzweck etc. abgestimmt werden, kann man sich auch sparen. Selbst wenn hier im Forum immer wieder wer schreibt, er habe nach dem Austausch von Gabelfedern ein "völlig anderes Motorrad" erlebt, muss das ja nicht heißen, dass anders auch mit besser gleichzusetzen ist. Schade, dass ich weiland die alten Federn in den Schrott geworfen habe, nun musste ich deutlich gebrauchtere gegen Geld aus der Bucht angeln. Deswegen schreib ich das auch hier rein, falls es mal wer liest, der meint, er müsse seine Q Fahrwerksmäßig pimpen. Wenn die Mühle pfährt, ohne den Reiter seekrank zu schaukeln oder aus der Kurve zu gautschen: so lassen, besser wird's net.

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Re: Gabelentklappern die Dritte: jetzt quietscht's UPDATE

Beitrag von FrankR80GS »

Redskin hat geschrieben: 30.08.2022 13:09 ...Ich schätze mal, die Investition in Wilbers oder sonstwelche Federn, die nicht speziell auf Fahrergewicht, Einsatzzweck etc. abgestimmt werden, kann man sich auch sparen. Selbst wenn hier im Forum immer wieder wer schreibt, er habe nach dem Austausch von Gabelfedern ein "völlig anderes Motorrad" erlebt, muss das ja nicht heißen, ...
Hallo Dirk, das kann ich nach 3 verschiedenen Sorten Austauschfedern bestätigen. Ich will wohl glauben, dass der Tausch linearer gegen progressive Federn einen merkliche Unterschied macht. Oft hat BMW aber schon progressive Federn ab Werk verbaut. Wenn man die nun gegen "anders" progressive Feder austauscht, merkt man den grössten Unterschied am leichteren Geldbeutel.

Bei der GS hat eine deutlich reduzierte Druckstufendämpfung zu einem völlig anderen Motorrad - und zwar mit plötzlich richtig federnder Gabel - geführt. Das bestätigen in der grossen Nachbarkneipe inzwischen weitere Fahrer, die es probiert haben. Diese Änderung ist aber nur bei der GS möglich, da dort die Zug- und Druckstufendämpfung in jeweils komplett in einem Gabelholm eingebaut ist.

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Re: Gabelentklappern die Dritte: jetzt quietscht's

Beitrag von Redskin »

da dort die Zug- und Druckstufendämpfung in jeweils komplett in einem Gabelholm eingebaut ist
Die GS Gabel hat ja außer dem Namen mit der der kleinen Q-he bzw der ST nicht viel gemein. Die Abmessungen sind anders, die Geometrie der Lenkung ist eine deutlich andere und es passt ex wks nur ein Bremssattel dran. Die Technologie ist - von den eleggdronischen Spielereien dieser Tage mal abgesehen, wohl auch am weitesten entwickelt (getrennte Druck - Zugstufendämpfung in jeweils einem Gabelholm).
Interessant finde ich, dass es auf dem Zubehörmarkt für die Monolever Cartridges gibt, die man anstelle des normalen Innenlebens in die Holme stopfen kann (wenn man das Geld für den Erwerb nicht scheut) und damit dann auch in den Genuss eleggdronisch verstellbarer Fahrwerksteile kommt.
D. h. da kann man dann entsprechend der Tour und der Route sein Krad programmieren.
Im reallive braucht man das wohl aber eher nicht, zumindest nicht bei nicht ständig und drastisch wechselnden Betriebszuständen (solo vs sozius; Straße vs Holperstrecken).
An der Dicken habe ich so was dran, da liegen die Federungselemente allerdings auch außerhalb der Gabelholme. Und da macht es auch Sinn, weil wir da doch öfter zu zweit mit unterwegs sind.

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Re: Gabelentklappern die Dritte: jetzt quietscht's

Beitrag von FrankR80GS »

Redskin hat geschrieben: 31.08.2022 11:32 ...Interessant finde ich, dass es auf dem Zubehörmarkt für die Monolever Cartridges gibt, die man anstelle des normalen Innenlebens in die Holme stopfen kann ......
Hallo Dirk, nicht elektronisch, sondern rein mechanisch ist sind "Gold Valve Emulatoren", die es auch für Deine Oldschool gibt. Die Einbau scheint nicht zu kompliziert zu sein, ich habe aber keine Ahnung, was die wirklich bringen.

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