6 Jahre Elektromobilität | Fazit

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Redskin
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6 Jahre Elektromobilität | Fazit

Beitrag von Redskin »

Hallo Mädeltz und Jungens,

vor ungefähr einer Stunde habe ich den geleasten Nissan beim Händler auf den Hof gestellt und für mich einstweilen das Thema E-Auto abgeschlossen.
Da ich ganz aktuell noch Erfahrungen zum Langstreckenbetrieb bei Minusgraden hinzufügen konnte, fühle ich mich in der Enttäuschung über das doch nicht eben nachgeworfene Automobil im Besonderen, aber auch am Thema im Allgemeinen bestätigt.

Von der Euphorie, dass alle Welt kapiert habe, dass uns der Planet unter dem Arsch verreckt ist dank Corinna und Putinischer Kriege nix mehr über.
Die Preise für exakt Alles und Jedes aber auch und gerade Fahrstrom ziehen gewaltig an, warum ist egal, es wird Kasse gemacht, weil jeder seine Mehrkosten weiterzugeben gezwungen ist.

Was passiert, wenn das nicht passierte (das Weitergeben), bleibt offen, ist aber nicht Gegenstand iwelcher Diskussionen. Als abhängig Beschäftigter im öffentlichen Dienst ist es mir natürlich nicht möglich, meine Kosten an iwen weiterzugeben, ....

Zurück zum Thema:
Unlängst bin ich frühmorgens bei -18° C Außentemperatur mit dem Batteriewagen gen Süden gestartet. Landstraße. Wollte nach Bad Wörishofen, mein Weibi auf Reha heimzusuchen. Gesamte Strecke wären 193 km, sollte das Auto laut Prospekt eigentlich können (bis zu 250km Reichweite :lol: :lol: :lol: :lol: )
Mit 100% Akku und am Netzstecker vorgewärmtem Auto bin ich nach 68km Strecke an der Ladesäule gestanden, dortselbst mit 13% Reserve angelangt.
Da die Batterie mangels Temperaturmanagement kalt war, ging das Laden noch langsamer, als so schon, daher hatte ich Zeit, meine Rechenkünste zu bemühen. Anhand der vom Fzg. gelieferten Daten ist mir rasch klar geworden, dass von den brutto 40 kWh Batteriekapazität nur 30 kWh zur freien Verfügung stehen. Den Rest behält die Karre für sich, vllt. um bei niederen Temperaturen die Batterie wenigstens vor dem Frosttod bewahren zu können (ab -20°C wird das ein Thema).

Der Verbrauch auf die genannte Strecke summierte sich auf jenseits die 25 kWh / 100 km. Ist absolut gesehen und im Vergleich zu Verbrenner net die Welt, aber für diese Batteriekapazität entschieden zu viel. Man steht mehr, als man fährt und das Ingangsetzen div. Ladeinfrastruktur ist auch noch ein Kapitel für sich, kann, muss aber nicht funktionieren. Überdacht sind die wenigsten Säulen, sodass es -sollte es doch einmal etwas Winter geben- an Trivia wie eingefrorenen Verriegelungshebelchen oder Tastern für den Ladestart durchaus scheitern kann, Strom einzukaufen!

Fazit:
1) das Auto Nissan Leaf II war ein Griff ins Klo, wenn man betrachtet, was es kann und was es kostet. Gleich alte Marktbegleiter können mehr, kosten weniger.
2) Nr. 1) ist ein klassischer Fall von selber schuld, wer vorher sauber vergleicht und vllt. nicht nach jedem Köder schnappt, muss hinterher vllt. weniger lamentieren.
3) Ladeinfrastruktur: Leider überlässt man den Ausbau von schnellen Lademöglichkeiten den Ölscheichs, Energiemafiosi, Automobilkonzernen und Lebensmitteldiscountern. Entsprechend planvoll und flächendeckend ist das verfügbare Netz. Es gibt in unserem High-Tech Autowunderland mehr Ladewüste als anderswo. In D gibt es Gegenden, da kommst du ohne Übernachtung oder ganz großen Akku nicht durch, wenn du dich dusselig genung anstellst.
4) Es gibt einen Wust von Fahrstromanbietern, Abrechnern, Roamern und Ladeapps, mehr oder minder preisrabattierten Angeboten, ohne gefühlt 5 verschiedene Accounts geht gar nix, aber manchmal auch mit ebensowenig wenn
5) Die Säulen immer wieder auf Störung gehen und auch die Heißleine telefonisch letztlich nur ein geheucheltes Beileid parat hat.
6) Die Blindflieger die den Dampfer "Deutschland" über die stürmische See steuern (Regierung genauso wie Opposition), haben entweder keine Ahnung, keine Lust oder beides, entscheidende Fortschritte einzufordern, oder durch kluge Regelungen ins Gleis zu setzen (Bezahlung per Debitkarte ab 2030 vorgeschrieben, ...), man beschränkt sich darauf, Steuergelder in die Taschen windiger BWL'ler zu schaufeln und den Konzerngranden Zucker in den Hintern zu blasen (mit Pressluft, damit das Zeug auch oben ankommt! Sh. CCS- Ladestecker, in Deutschland mit Verspätung erfunden, mittlerweile EU-Standard. Fa. Mennekes grüßt freundlich).

Da ich nicht Greta mit Vornamen heiße, kein Fan von Sekundenkleber an den Gräten bin, keine leiblichen Kinder habe und mir auch selten jemand etwas schenkt, das im Kontext hilfreich wäre, habe ich beschlossen, dass mein "Ur"-alt Fuhrpark am Leben gehalten wird, solange es halbwegs geht, es Benzeng oder anderen Brennstoff gibt, mit dem man den Betreiben kann und ansonsten mich diese Welt am Allerwertesten kann.
Ich werde mich nach Kräften bemühen, keine allzugroße Sauerei zu veranstalten, aber jede weitergehende Anstrengung einstweilen vermeiden.

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Re: 6 Jahre Elektromobilität | Fazit

Beitrag von Rote Rita »

Au weia, das hört sich nicht gut an. Anscheinend müssen wir uns vom Auto insgesamt verabschieden. Das funktioniert in unseren Köpfen noch nicht, aber zwei meiner Kinder machen es mir vor wie es klappen kann.

Gruß aus Schweden Rainer
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Re: 6 Jahre Elektromobilität | Fazit

Beitrag von Redskin »

Anscheinend müssen wir uns vom Auto insgesamt verabschieden. Das funktioniert in unseren Köpfen noch nicht
Habe heute mit einem Bekannten über die Bahncard 100 philosophiert. Der fand das eigentlich ganz gut, hat wenig später aber zugegeben, sich einen GLC mit AMG Gedönse für 85 Riesen bestellt zu haben. Habe dann nicht gefragt, ob eleggdrisch, teileleggdrisch, oder astreiner Verbrenner. :-D

Bipolare Persönlichkeitsstörung? Oder nur einer mit viel Kohle? Keine Ahnung. :-D

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Re: 6 Jahre Elektromobilität | Fazit

Beitrag von Boxerfahrer »

Moin!

Die Menschen sollten nicht alles glauben, was ihnen erzählt wird...... ;-)
Also bis dann,

Christian.



...viele Grüße aus Wehretal in Nordhessen.


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Bert68
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Elektromobilität nicht mein Fall!!!

Beitrag von Bert68 »

Rote Rita hat geschrieben: 30.12.2022 15:23 ...aber zwei meiner Kinder machen es mir vor wie es klappen kann.
Wer behauptet, dass man auf dem Land mit dem ÖPNV überall hinkommt, ist meines Erachtens absolut weltfremd!

Just my two cent

Schöne Grüße aus der Nähe des KKI & des Dingolfinger BMW-Werks!

Hole jetzt meinem Sohn mit dem Auto von Bahnhof ab! (10 km mit dem Auto)
Zug hat wiedermal Verspätung!

...übrigens läuft zurzeit ständig der Werbespot für den BMW i7!
Abgeshen davon das die Kiste SCH***** ausschaut, würde mich interessieren wer sich sowas leisten kann!
Sieht so unsere Zukunft aus???

Würde gerne mal unsere Politikerfragen wie künftig Baumaschinen betrrieben werden sollen (Dieselaggregat zum Laden des E-Baggers auf der Baustelle) , oder ob Elektro-Unimogs zukünftig in Überschwemmungsgebiete fahren sollen!
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Re: 6 Jahre Elektromobilität | Fazit

Beitrag von Kalle »

https://vm.tiktok.com/ZMFc9DSgA/
Er spricht auch über E-Autos….
Gruß Kalle
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Re: 6 Jahre Elektromobilität | Fazit

Beitrag von aldi62 »

Erinnert mich an meine Kinderzeit :lach: .
Als mein ferngesteuertes Kettenfahrzeug (Panzer und Mondfahrzeug) nach ca. einer halben Stunde nicht mehr wollte, weil die Batterien alle waren. Als Sprung zu unserer so bezeichneten Landes-Schutztruppe :eek: :grosseaugen: :huh: :cry1: .
Gruß aus Leipzig
Jörg

Alle sagten:Das geht nicht.Dann kam einer,der das nicht wusste und hats gemacht.
Der Vorteil der Klugheit besteht darin, daß man sich dumm stellen kann. Das Gegenteil ist schon schwieriger.
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Re: Elektromobilität nicht mein Fall!!!

Beitrag von ssuchi »

Bert68 hat geschrieben: 30.12.2022 21:55 Wer behauptet, dass man auf dem Land mit dem ÖPNV überall hinkommt, ist meines Erachtens absolut weltfremd!
Wir sind vor zwei Jahren praktisch "auf's Land" gezogen, die nächsten Bahnhöfe liegen ebenfalls ca. 10km entfernt. Wir haben aber darauf geachtet sowohl die nötigste (Einkaufs-)Infrastruktur direkt vor Ort zu haben als auch zwei vernünftige Busanbindungen "in die große Stadt". Daher klappt das prima mit Bahncard 100 bzw. Landesticket und Bahn und Bus.

Wir brauchen für das tägliche Leben kein Auto, trotz Weg zur Arbeit und Wochenend-Pendelei. Falls wir wirklich mal ein Auto benötigen um etwas zu transportieren und einen Ort zu erreichen, an den keine Öffis fahren, dann leihen wir uns eins beim Carsharing oder fragen die Nachbarn. Die Moppeds dienen nur der Urlaubstour, wir überlegen eher in Richtung von eBikes.

Wer will findet Wege, wer nicht will findet Gründe...
Gruß, Stefan
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Re: Elektromobilität nicht mein Fall!!!

Beitrag von Bert68 »

ssuchi hat geschrieben: 31.12.2022 11:50
Bert68 hat geschrieben: 30.12.2022 21:55 Wer behauptet, dass man auf dem Land mit dem ÖPNV überall hinkommt, ist meines Erachtens absolut weltfremd!
Wir sind vor zwei Jahren praktisch "auf's Land" gezogen, die nächsten Bahnhöfe liegen ebenfalls ca. 10km entfernt. Wir haben aber darauf geachtet sowohl die nötigste (Einkaufs-)Infrastruktur direkt vor Ort zu haben als auch zwei vernünftige Busanbindungen "in die große Stadt". Daher klappt das prima mit Bahncard 100 bzw. Landesticket und Bahn und Bus.
...heißt das jetzt, dass ich mir den falschen Wohnort ausgesucht habe???
Hätte mein Sohn gestern zu Fuß nach Hause gehen sollen?
Meine Frau arbeitet im 7 km entfernten Nachbarort (ohne Busanbindung)!
Soll sie ab sofort nur noch eBike fahren (auch bei Minus-Graden) oder kündigen?
Wir wohnen in Niederbayern (zwischen Landsut, Dingolfing, Straubing & Regensburg)!
im bayerischen Wald (auch Niederbayern bzw. Oberpfalz) ist die Anbindung noch schlechter!
ssuchi hat geschrieben: 31.12.2022 11:50 Wir brauchen für das tägliche Leben kein Auto, trotz Weg zur Arbeit und Wochenend-Pendelei.
Wieso gibt es dann für junge Menschen die Möglichkeit bereits mit 17 per Auto zur Arbeit zufahren?
(bei schlechter öffentlicher Verkehrsanbindung)
Hatte vor über 10 Jahren eine Azubine ca. 15 km (Wohnort-Arbeitsstätte) entfernt, fuhr zuerst mit Roller dann mit dem Auto zur Arbeit!
Mit ÖPNV hätte sie fast 1 Sunde gebraucht!
Die Situation hat sich bis heute geändert/verbessert!

Wie bringt man ohne Auto z. B. im Sommer das Grüngut zum Wertstoffhof oder wie kommen bei euch die Getränke nach Hause?
ssuchi hat geschrieben: 31.12.2022 11:50 Falls wir wirklich mal ein Auto benötigen um etwas zu transportieren und einen Ort zu erreichen, an den keine Öffis fahren, dann leihen wir uns eins beim Carsharing oder fragen die Nachbarn.
Gott sei Dank ist euer Nachbar wenigstens Old-School und hat eigenes Auto!
ssuchi hat geschrieben: 31.12.2022 11:50 Wer will findet Wege, wer nicht will findet Gründe...
Hoffentlich wirst Du mit dieser Philosophie glücklich!
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Re: 6 Jahre Elektromobilität | Fazit

Beitrag von HansHaase57 »

Schade, dass ihr offenbar recht schlechte Erfahrungen mit Elektroautos gemacht habt. Bei mir ist das anders. ich fahre seit 10 Jahren ein Elektroauto (zunächst Smarts und jetzt einen Opel Ampera) und habe eigentlich ausgesprochen positive Erfahrungen gemacht. Tatsächlich sind die Randbedingungen bei mir recht günstig, es ist ein Dienstwagen, ich habe zuhause eine Wallbox und auf der Arbeit auch. Und meine Frau hat noch einen Diesel. Ich behaupte daher auch nicht, dass ein Elektroauto die Universallösung ist, aber bei mir passt es zu 100%.
Im ersten Jahr hatte ich oft Angst davor, ohne Strom liegen zu bleiben, aber mit der Zeit bekommt man ein Urvertrauen. Mit etwas Planung (was anfangs gewöhnungsbedürftig ist) habe ich es wirklich geschafft, in den 10 Jahren nur einmal liegengeblieben zu sein, so dass ich an einer Tankstelle um „Strom“ betteln musste - hat aber geklappt. Der Opel Ampera hat im Sommer bei schonender Fahrweise eine Reichweite von 500 km, im Winter geht es runter auf 350 bis 400 km. Dadurch ist es jetzt komplett entspannt. Wenn es auch nur annähernd knapp werden könnte, tauschen meine Frau und ich die Autos.
Genial ist das Beschleunigungsvermögen, da kommt richtig Spaß rüber. Vorteilhaft ist auch der deutlich geringere Instandhaltungsbedarf: Es gibt keinen Auspuff, keinen Kühler, keine Kupplung, keinen Vergaser, keine Zündung, keinen Luftfilter etc. Und das Auto ist soooo leise.
Als sehr angenehm empfinde ich auch die Vorheizfunktion: Ich starte im Winter immer mit abgetauten Scheiben und warmem Sitz (ohne Standheizung), bequem per App einstellbar. Also ich möchte mein Elektroauto nicht mehr missen.
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Re: 6 Jahre Elektromobilität | Fazit

Beitrag von rubberduck »

Ich glaube, Punkt (1) der Liste ist sehr ausschlaggebend. Der Nissan ist ein absolutes Stadtauto, für nichts anderes zu gebrauchen. Der Antrieb halbherzig in ein Verbrennerchassis gepflummt. Das liegt auch nicht am Alter, auch heute werden noch solche ungeeigneten Dinger angeboten.

Wir fahren jetzt gut ein Jahr elektrisch und wollen nicht mehr davon weg. Im Winter echte 360km Reichweite. Verbrauch auf der Autobahn bei 120-130 rund 18kwh/100km, sonst drunter. Urlaube in Frankreich und Österreich mit rund 1000km pro Strecke waren kein Problem. Die Pause an der Raststätte waren echte Pausen und keine Hetze.

Geladen wird über 90% daheim. Eine Wohltat, nicht mehr über "Tanken" nachdenken zu müssen. Die Ladetarife sind tatsächlich ein Graus und eifern in der Komplexität den Mobiltelefon-Tarifen nach: Möglichst undurchsichtig und unterschiedlich. Wir haben nur einen recht günstigen Tarif und machen uns bei den paar Ladungen unterwegs keinen Kopp drum.

Wenn wir nicht zu Hause laden könnten wäre es vermutlich nicht so toll mit Elektro. Ist ähnlich zum ÖPNV: Entweder man hat die Möglichkeit oder nicht.

Der Uralt-Fuhrpark kann durchaus ökologischer sein als ein Elektroauto. Wir haben unseren 98er Golf abgelöst, Schweller durchgerostet und weitere Kleinigkeiten. In jedem Fall ist der alte Verbrenner ökologischer als ein neuer Verbrenner. In einer Welt, in der zu viel Menschen alle 1-4 Jahre ein neues Auto "brauchen" werden bei der Produktion viel mehr Emmissionen ausgestoßen und Rohstoffe verbraucht, als in einem Autoleben eingespart werden kann.

Wirklich schade: Im Technikmuseum Mannheim steht ein VW T2 Forschungsfahrzeug für Wasserstoffantriebe. 1984 an das Museum übergeben. Welche Technik hätten wir heute, wenn wir die fast 40 Jahre weiter geforscht hätten?
Das Leben ist zu kurz, um schlechte Laune zu haben.
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Re: Elektromobilität nicht mein Fall!!! (Fehlerteufel eingeschlichen)

Beitrag von Bert68 »

ssuchi hat geschrieben: 31.12.2022 11:50
Bert68 hat geschrieben: 30.12.2022 21:55 Wer behauptet, dass man auf dem Land mit dem ÖPNV überall hinkommt, ist meines Erachtens absolut weltfremd!
Wir sind vor zwei Jahren praktisch "auf's Land" gezogen, die nächsten Bahnhöfe liegen ebenfalls ca. 10km entfernt. Wir haben aber darauf geachtet sowohl die nötigste (Einkaufs-)Infrastruktur direkt vor Ort zu haben als auch zwei vernünftige Busanbindungen "in die große Stadt". Daher klappt das prima mit Bahncard 100 bzw. Landesticket und Bahn und Bus.
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ssuchi hat geschrieben: 31.12.2022 11:50 Wir brauchen für das tägliche Leben kein Auto, trotz Weg zur Arbeit und Wochenend-Pendelei.
Wieso gibt es dann für junge Menschen die Möglichkeit bereits mit 17 per Auto zur Arbeit zufahren?
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Hatte vor über 10 Jahren eine Azubine ca. 15 km (Wohnort-Arbeitsstätte) entfernt, fuhr zuerst mit Roller dann mit dem Auto zur Arbeit!
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Die Situation hat sich bis heute NICHT geändert/verbessert!

Wie bringt man ohne Auto z. B. im Sommer das Grüngut zum Wertstoffhof oder wie kommen bei euch die Getränke nach Hause?
ssuchi hat geschrieben: 31.12.2022 11:50 Falls wir wirklich mal ein Auto benötigen um etwas zu transportieren und einen Ort zu erreichen, an den keine Öffis fahren, dann leihen wir uns eins beim Carsharing oder fragen die Nachbarn.
Gott sei Dank ist euer Nachbar wenigstens Old-School und hat ein eigenes Auto!
ssuchi hat geschrieben: 31.12.2022 11:50 Wer will findet Wege, wer nicht will findet Gründe...
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Re: 6 Jahre Elektromobilität | Fazit

Beitrag von aldi62 »

Hallo zusammen,
bitte bleibt friedlich und schreibt Eure Erfahrungen und lasst das gegenseitige Rumgezicke. Jeder wohnt, wo wer wohnt, muss dort mit dem ÖPNV oder privaten Fahrzeugen seine Strecken zurücklegen. Es kann nicht immer alles und allen gerecht gemacht werden, dazu sind wir auch viel zu verwöhnt :ja: .
Kein Vergleich, aber in den Entwicklungsländern und nicht nur dort, laufen Kinder täglich stundenlang, um in die Schule zu kommen, oder Wasser zu holen.
Wir fahren hier nun mal unsere Alteisen :ja: , und wenn jemand Erfahrungen mit der E-Mobilität gemacht hat, ob gut oder schlecht, kann man das ja ordentlich und sachlich kundtun, wie Dirk im 1. Beitrag :bindafür: .
Gruß aus Leipzig
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Re: 6 Jahre Elektromobilität | Fazit

Beitrag von HansHaase57 »

rubberduck hat geschrieben: 31.12.2022 16:56 Wirklich schade: Im Technikmuseum Mannheim steht ein VW T2 Forschungsfahrzeug für Wasserstoffantriebe. 1984 an das Museum übergeben. Welche Technik hätten wir heute, wenn wir die fast 40 Jahre weiter geforscht hätten?
Ich glaube, da tust du den Ingenieuren unrecht. Wasserstoffbetriebene Brennstoffzellenfahrzeuge wurden in den letzten Jahrzehnten durchaus entwickelt und zur Serienreife getrieben. Sie haben sich aber nicht durchgesetzt, weil sie eine Reihe von systemischen Nachteilen aufweisen. Der Wasserstoff muss im Tank auf mehrere hundert bar verdichtet werden und die Wasserstoffmoleküle sind so klein, dass eine spezielle, aufwändige Dichtungstechnik eingesetzt werden muss. Brennstoffzellenfahrzeuge sind daher groß und schwer. Und es müssen viele Aspekte der Sicherheitstechnik umgesetzt werden. Das macht sie fehleranfällig. Selbst im LKW-Bereich, wo das hohe Eigengewicht besser zu verschmerzen ist, haben sich Brennstoffzellen nicht durchgesetzt. Dagegen haben batteriebetriebene Fahrzeuge in der Reichweite in den letzten Jahren mächtig aufgeholt.
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Re: 6 Jahre Elektromobilität | Fazit

Beitrag von Rote Rita »

Hallo Bert,
Toll dass du die visionäre Pippi Langstrumpf zitierst, von der können wir lernen. Um weniger Benzin zu verbrennen, muss man sich schon was einfallen lassen. Bei Sonnenschein mit dem Fahrrad oder Ebike zu fahren ist schon eine Möglichkeit. Die Wege, die man zurücklegt kommen ja nicht überraschend, vielleicht kann man eine Fahrgemeinschaft bilden. Und die Kommunen sollen gefälligst mehr Busse einsetzen oder Sammeltaxis oder.... Jedenfalls muss was passieren, damit die Klimmaerwärmung gestoppt wird, der Autoverkehr ist da nur eine Baustelle von vielen.

Gruß Rainer
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